„Phantom der Oper“ beeindruckt im Leonhard-Gläser-Saal
Handschrift von Deborah Sasson

- Die tragische Liebesgeschichte zwischen Christine Daaé (Deborah Sasson) und Erik (Uwe Kröger), genannt das Phantom, thematisiert das Musical, das sich sehr eng an die literarische Vorlage hält.
- Foto: Jörg Langendorf
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la Siegen. „Man muss den Zuschauer emotional bewegen“, sagt Uwe Kröger im Interview mit der Siegener Zeitung. „Und was eignet sich da besser, als die tragische Figur des Erik, dessen Gesicht von Geburt an schwer entstellt ist und der sich nach nichts anderem sehnt als nach Liebe und Anerkennung?“ Der Architekt, der sich auf der Flucht vor der Verachtung der Menschen in den Kellern der neuen Pariser Oper (Palais Garnier), an deren Bau er auch beteiligt war, häuslich eingerichtet hat, ist die zentrale Figur in „Das Phantom der Oper“.
Uwe Kröger berühmt als "Der Tod"Kröger, gebürtiger Westfale, Deutschlands Musical-Star Nr. 1, der seinen großen Durchbruch 1992 im Theater an der Wien mit der Rolle „Der Tod“ in der Uraufführung von „Elisabeth“ hatte, singt seit Jahren u. a. die Rolle des Erik.
la Siegen. „Man muss den Zuschauer emotional bewegen“, sagt Uwe Kröger im Interview mit der Siegener Zeitung. „Und was eignet sich da besser, als die tragische Figur des Erik, dessen Gesicht von Geburt an schwer entstellt ist und der sich nach nichts anderem sehnt als nach Liebe und Anerkennung?“ Der Architekt, der sich auf der Flucht vor der Verachtung der Menschen in den Kellern der neuen Pariser Oper (Palais Garnier), an deren Bau er auch beteiligt war, häuslich eingerichtet hat, ist die zentrale Figur in „Das Phantom der Oper“.
Uwe Kröger berühmt als "Der Tod"
Kröger, gebürtiger Westfale, Deutschlands Musical-Star Nr. 1, der seinen großen Durchbruch 1992 im Theater an der Wien mit der Rolle „Der Tod“ in der Uraufführung von „Elisabeth“ hatte, singt seit Jahren u. a. die Rolle des Erik. Seit dem 26. Dezember 2019 ist er mit dem Musical auf Tournee und war am Sonntagabend im sehr gut besuchten Leonhard-Gläser-Saal der Siegerlandhalle zu Gast in Siegen. Er steht an der Seite des Autoren-Teams – der amerikanischen Sopranistin und Echo-Klassik-Gewinnerin Deborah Sasson als Christine Daaé und des Sängers, Tänzers und Komponisten Jochen Sautter als Raoul Comte de Chagny – auf der Bühne, präsent bis in die letzte Faser seines Smokings, vor allem dann, wenn er in den Oper-Katakomben erkennt, dass es sinnlos ist, seinen Widersacher Raoul und den geheimnisvollen Perser mit sich und Christine in die Luft zu sprengen. Blind vor Eifersucht singt er: „Unsere Musik ist verstummt und wird nie wieder erklingen!“
"Phantom der Oper" nah am Original
Das Musical hebt sich von allen bisherigen musikalischen Interpretationen des Literaturstoffs ab, indem es sich viel näher an die Romanvorlage „Le Fantôme de L’Opéra“ von Gaston Leroux hält. In großen Teilen hat Deborah Sasson bekannte Opernzitate eingebunden und Musik eingebaut, die sie selbst komponiert hat. Eine ausgefeilte Video-Animation (Multimedia-Künstler Daniel Stryjecki) nimmt dazu den Zuschauer visuell mit in die Pariser Oper. Deborah Sasson zur Siegener Zeitung: „Wir spielen seit 2010 die Inszenierung und feilen immer wieder an ihr, um dem Zuschauer das zu bieten, was er erwartet, nämlich Emotionen und eine Großstadt-Produktion.“
Gute Freunde: Sasson und Sautter
Die harmonische Zusammenarbeit von Sasson und Sautter, die eine für Liedtexte und Dialoge zuständig, der andere für Komposition und musikalische Gestaltung, spürt man. Die beiden verbindet seit Jahren eine Freundschaft. Um sich herum haben sie ein Ensemble eingebunden, das auf den Opern-, Operetten- und Musical-Bühnen seit Jahren präsent ist, wie z. B. die Australierin Kimberly Trees als Madame Sorelli oder Guido Weber als Perser. „Wir legen“, sagt Deborah Sasson, „sehr viel Wert auf eine fundierte Gesangs- und Schauspiel-Ausbildung.“
Orchester spielte im Stuhllager
Die fundierte Ausbildung haben auch die 18 Musikerinnen und Musiker desOrchesters unter der Leitung von Piotr Oleksiak. Das Orchester blieb allerdings am Sonntagabend, nimmt man mal Auftritt und Schlussapplaus vor der Bühne aus, weitgehend unsichtbar. Der Leonhard-Gläser-Saal war für die Großproduktion einfach zu klein. Die Folge: Das Orchester musste im Stuhllager spielen. Verständlich, dass die 54 Mitwirkenden plus Crew hinter den Kulissen einen Wunsch haben: Sie möchten noch einmal in Siegen auftreten, dann aber im großen Saal der Siegerlandhalle.
Dann würde auch Deborah Sasson mehr Raum haben, wenn sie im Kreis des Ensembles und unter dem Beifall des Publikums bei der dritten Zugabe in die Welt der Oper von Bizet und Verdi entführt.
Autor:Jörg Langendorf aus Siegen |
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