„Bremer Stadtmusikanten“ im Apollo-Theater
Kindertheater zur Weihnachtszeit

- Die stellv. Geschäftsführerin des Apollo-Theaters, Birgit Hofmann, Intendant Magnus Reitschuster, Interims-Pressesprecherin Adele von Bünau und JAp-Leiter Werner Hahn (v. l.) stellten der SZ die Pläne für das Kinderstück „Bremer Stadtmusikanten“ vor. Mit
dabei: die Eselsmaske! - Foto: Peter Barden
- hochgeladen von Claudia Irle-Utsch (Redakteurin)
gmz/pebe Siegen. Ein Funke Normalität in Zeiten des gesellschaftlichen Corona-Ausnahmezustandes: Das Weihnachtsstück (nicht nur) für Kinder im Siegener Apollo-Theater, eine feste Tradition seit Gründung des Hauses, ist auch in diesem Ausnahme-Jahr geplant, in dem das kulturelle und gesellschaftliche (sowie das wirtschaftliche) Leben zwischenzeitlich fast völlig zum coronabedingten Erliegen gekommen ist. Die „Bremer Stadtmusikanten“ werden mit ihrem „Gesang“ das Apollo erfüllen. Ein Stück, sagt Werner Hahn, Leiter des Jungen Apollo (JAp), beim Gespräch mit der SZ-Kulturredaktion, das in sehr kindgerechter Weise die Frage thematisiert, wie es ist, wenn man als „älteres Tier“ (oder Mensch) plötzlich nicht mehr am Geschehen beteiligt ist, wenn man sich überflüssig fühlt und isoliert ist.
gmz/pebe Siegen. Ein Funke Normalität in Zeiten des gesellschaftlichen Corona-Ausnahmezustandes: Das Weihnachtsstück (nicht nur) für Kinder im Siegener Apollo-Theater, eine feste Tradition seit Gründung des Hauses, ist auch in diesem Ausnahme-Jahr geplant, in dem das kulturelle und gesellschaftliche (sowie das wirtschaftliche) Leben zwischenzeitlich fast völlig zum coronabedingten Erliegen gekommen ist. Die „Bremer Stadtmusikanten“ werden mit ihrem „Gesang“ das Apollo erfüllen. Ein Stück, sagt Werner Hahn, Leiter des Jungen Apollo (JAp), beim Gespräch mit der SZ-Kulturredaktion, das in sehr kindgerechter Weise die Frage thematisiert, wie es ist, wenn man als „älteres Tier“ (oder Mensch) plötzlich nicht mehr am Geschehen beteiligt ist, wenn man sich überflüssig fühlt und isoliert ist.
Märchen passt in unsere Zeit
Ein Stück also, ergänzt Apollo-Intendant Magnus Reitschuster, das genau in unsere Zeit passt, in der vor allem ältere Menschen, aus Sorge vor Ansteckung, durchaus Isolation erlebt haben: Von Besuchen wurde abgeraten, in Alten- und Pflegeheimen und betreutem Wohnen teilweise sogar untersagt, Theater, Kino, Gaststätten, Sportstätten und Stadtteilbüros, wo man sich hätte treffen können, waren geschlossen, … Aber, erläutert Werner Hahn, der das Stück schon vor der Coronakrise auf Grundlage des Grimmschen Märchens geschrieben hat und auch Regie führt, die vier Silver-Agers Esel, Hund, Katze und Hahn zeigen, dass es auch anders geht. Sie wagen den Aufbruch, sind kreativ, sie packen an, wehren sich gegen Gefahren; sie genießen aber auch die Mußezeit, die sich ihnen bietet!Auch auf der Metaebene stellt das Viererteam Fragen, wenn es überlegt, wer denn sein Publikum sein könnte. Wer möchte die Musikanten hören? Für wen musizieren sie? Und für wen könnten sie auch musizieren? Das sind Fragen, die jedem, der sich an die Öffentlichkeit wendet, bekannt sind …
Auch Gerrit Schwan wieder dabei
Im Oktober werde man, so Hahn, mit dem teilweise schon bekannten Team (z. B. Johannes Fast und Andreas Kunz) intensiv proben, bevor im Dezember die Aufführungen beginnen. Die Schauspieler, die ja monatelang nicht arbeiten konnten, haben sich auch zur Einhaltung von Hygiene- und Schutzregeln verpflichtet, um Ansteckungsgefahren und damit ein „Aus“ möglichst zu vermeiden. Auch Darsteller von der Uni Siegen, die im „Weißen Rössl“ mitgespielt haben, bei dem das Apollo mit der Uni kooperiert hat, werden wieder dabei sein (Gerrit Schwan, Julia Ziehme und Catalina Uloth). Das Bühnenbild (mit einer sich im Laufe des Stückes nach hinten vertiefenden Bühne, fast nach barockem Vorbild) und die Kostüme wurden vom Theater Coburg gekauft.
Musik von Pascal Hahn
Musik gibt es natürlich auch. Auch das hat Tradition im Kinderstück. Pascal Hahn, ein junger Kölner Komponist, der sich mit Theatermusik auskennt, hat Songs und Musik geschaffen, mit der auf der „emotionalen Ebene“, so Werner Hahn, die Kinder angesprochen werden. Dabei hat er auch die (Grund-)Schüler im Blick, die vielleicht noch nicht so viel Deutsch sprechen, die aber Theater auf diese Weise erleben können.
Verlängerung ist möglich
Lange habe man überlegt, sagte Magnus Reitschuster, ob man es wagen könne, ein Kinderstück anzubieten. Aber die Reaktionen von Schulen und Kindergärten seien ermutigend gewesen („Die Menschen wollen Theater!“), das Hygienekonzept, das eine „Durchmischung“ der Klassen und Schulen verhindern soll, wie auch in den Schulen selbst, sei tragfähig: All das hat die Apollo-Theatermacher bewogen, das Wagnis einzugehen. Mit einer konservativen Planung: Das Stück ist für eine Woche im Dezember angesetzt, möglich wäre, bei entsprechender Nachfrage aber eine Verlängerung auf zwei Wochen; im Bedarfsfall könnte sogar eine Zusatzwoche im Februar angeboten werden.
Autor:Dr. Gunhild Müller-Zimmermann (Redakteurin) aus Siegen |
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