Auch Otto Waalkes liest Gedichte von Jörn Heller
Neue Sonntagsgedichte vom Hier und Jetzt

- „Nur einfach mal: da sein, dankbar und froh, und wissen, die Erde, sie dreht sich auch so!“ Dazu laden die Gedichte in Jörn Hellers Bändchen „Sonntag für die Seele“ ein.
- Foto: Pixabay
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zel Siegen. „Einfach mal die Welt anhalten“ – so heißt Jörn Hellers neues Gedichtbändchen im Untertitel. Als es im Werden war, also noch vor Corona, war an eine Vollbremsung der Welt, pandemiebedingt, noch nicht zu denken. Trotzdem kommt „Ein Sonntag für die Seele“ nicht zur Unzeit. Wir sind zwar zwangsweise entschleunigt, aber dass wir dadurch näher zu uns – oder, wenn gesucht, gar zu Gott – gerieten? Hellers unbedingt gereimte Gedichte laden ein zum Herumliegen, zur Langeweile und zum Nachschauen, was sich tut, wenn man nichts tut. Es ist, wenn man dem Dichter glauben darf, eine ganze Menge!
Im Moment ist alles gut!
zel Siegen. „Einfach mal die Welt anhalten“ – so heißt Jörn Hellers neues Gedichtbändchen im Untertitel. Als es im Werden war, also noch vor Corona, war an eine Vollbremsung der Welt, pandemiebedingt, noch nicht zu denken. Trotzdem kommt „Ein Sonntag für die Seele“ nicht zur Unzeit. Wir sind zwar zwangsweise entschleunigt, aber dass wir dadurch näher zu uns – oder, wenn gesucht, gar zu Gott – gerieten? Hellers unbedingt gereimte Gedichte laden ein zum Herumliegen, zur Langeweile und zum Nachschauen, was sich tut, wenn man nichts tut. Es ist, wenn man dem Dichter glauben darf, eine ganze Menge!
Im Moment ist alles gut!
Entstanden ist das Bändchen durch das „Gedicht des Monats“, das der Siegener Buchhändler und Theologe immer am Ersten per Mail verschickt – auch an den Verlag am Eschbach, bei dem Heller bereits veröffentlicht hat. Die Lektorin sei auf ihn zugekommen, sagt der Autor am Telefon, ob man nicht zu dem Thema „Sonntäglich leben“ etwas Sinnstiftendes zusammenstellen wolle. Jörn Heller wollte, und so versammelt das neue Büchlein ältere und neuere Sonntagsgedichte vom Wandern, Ruhen und Staunen, die einen mal lächeln lassen oder zustimmen: Alles gut im Moment!
Einfach mal Schüttelreime geschickt
Neben den „sinnstiftenden“ Gedichten, die Jörn Heller soeben veröffentlicht hat und mit denen er auch überregional zur Kenntnis genommen werden möchte, bleibt er doch auch den humorvollen, verrückten verbunden. Wenn genug beisammen ist, soll wieder ein Gedichtband im Jörn-Heller-Verlag erscheinen. Davon gibt es schon eine ganze Menge, schön thematisch geordnet. Die gesammelten Werke hat seit einiger Zeit auch Otto Waalkes in den Händen. Und Heller hat Otto Waalkes auf dem Anrufbeantworter, kann ihn aber nicht verstehen. Heller hatte vor etwa einem Jahr die Autobiografie des Komikers gelesen und sehr gut gefunden. Irgendein Impuls brachte ihn dazu, Otto seine, also Hellers, Schüttelreime zu schicken, denn der, also Otto, arbeitet ja auch viel mit Gedichten – früher hat u. a. Robert Gernhardt für Otto gereimt.
Einer schneller als der andere
Im blauen Büchlein „Nur mal so“ von 2015 fand Otto das Gedicht „Bilderschicksal“ gut, vielleicht könne er das mal vortragen, leicht abgeändert, schnell waren der Komiker aus Emden und der Buchhändler-Dichter aus Siegen, beide Schnellsprecher im Nebenberuf, beim Du und telefonierten und besprachen Anrufbeantworter (einer schneller als der andere) und dann auch nicht mehr, ohne Punkt und Komma, zuletzt vor einer Woche. Wer weiß: Wenn Otto sonntags mal zur Ruhe kommt und noch ein bisschen blättert und jemals wieder auf Tour gehen kann, dann … könnte es sein, dass er mal ein Gedicht von Jörn Heller vorträgt. Wobei: Otto und Ruhe? Ihn dazu zu bringen, braucht es sicher mehr als ein, zwei Sonntagsgedichte vom Hier und Jetzt.


Autor:Regine Wenzel (Redakteurin) aus Siegen |
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