„Brauhausfotografie 29“ der Uni Siegen findet online statt
Neue Wirklichkeiten

- Ein analoger Blickfang anlässlich der (virtuellen) Ausstellung „Brauhausfotografie 29“: die etwas andere Plakatwand von Charlotte Braun an der Ecke Zum Wildgehege/Weidenauer Straße.
- Foto: Team Brauhausfotografie
- hochgeladen von Regine Wenzel (Redakteurin)
pav Siegen. Am Dienstagabend wurde die alljährliche Brauhausfotografie-Ausstellung eröffnet. Das Ereignis jährt sich bereits zum 29. Mal und findet diesmal aufgrund der momentan Situation ausschließlich virtuell statt. Seit den früher 1990er-Jahren ist die Ausstellung eine fest etablierte Größe in der Siegener Kunstszene. Das ehemalige Brauhaus, ein denkmalgeschütztes Gebäude, dient den Kunststudierenden der Universität Siegen dabei als Stätte der Erschaffung ihrer kreativen Arbeiten.
Fast dreißig Jahre lang wurden immer im November die weißen Wände des Gebäudes mit fotografischen Kunstwerken der Studierenden „bespielt“. Nun musste die Vernissage auf anderem Wege ablaufen. Denn trotz der momentanen Umstände sollte die langjährige Brauhaus-Tradition nicht unterbrochen werden. Und so wurde um 19 Uhr mit der Freischaltung der Seite www.brauhausfotografie.de auch die Ausstellung offiziell gestartet.
Studierende übernahmen komplette Orga
Die beiden Kunststudentinnen Hannah Roth und Nadia Zeid, die ebenfalls ausstellen, übernahmen das Wort und hielten online eine kurze Ansprache zur Veranstaltung, die auch jetzt noch abrufbar ist. Festgehalten wurde ihre Rede von Kunststudentin Katarina Dincic, die hinter der Kamera agierte.
Die Studierenden in ihrer Rolle als Künstlerinnen und Künstler sowie auch als Kuratorinnen und Kuratoren waren verantwortlich für die komplette Gestaltung der Ausstellung. Frei von Vorgaben, trafen sie die Entscheidungen von der Auswahl der Bilder bis hin zur Werbung und dem Design von Flyern und dem Katalog, der alle Exponate der Ausstellenden beinhaltet. Dieser kann über die Website bestellt werden und wurde von Vivien Schneider, die ebenfalls bei der Brauhausfotografie mitwirkt, gestaltet.
Auch Pandemie ist Thema
Mit dieser neuen Form einer Vernissage, die aus der aktuelle Notlage geboren wurde, geht das analoge Flair einer solchen Veranstaltung verloren. Doch durch die digitalen Möglichkeiten sind die Werke immerhin jederzeit online abrufbar. Das Spektrum der Arbeiten ist groß. So reicht es von analogen Arbeiten über Fotomontagen bis hin zu hybriden und digitalen Werken, welche die Zustände der momentanen Pandemie zum Ausdruck bringen. Dabei wurden viele Möglichkeiten der Umsetzung ausgelotet, es wurde mit neuen digitalen Formaten experimentiert, um eine veränderte Öffentlichkeit präsentieren zu können. Imaginäre Räume und neue Wirklichkeiten wurden dabei erzeugt.
Plakatwand im realen Leben sichtbar
Begleitet und unterstützt wird das Projekt von Professorin Uschi Huber vom Departement Kunst. Katharina Jahnke, Florian Schmitt und Sarah Luise Weber sind die diesjährigen Gastkünstlerinnen und -künstler. Um nicht nur die Kunst digital und im Katalog erlebbar zu machen, kann auf einer Plakatwand eine großformatige Arbeit von Charlotte Braun im öffentlichen Raum betrachtet werden. Sie befindet sich an der Straße Zum Wildgehege, Ecke Weidenauer Straße, und zeigt einen Ort, der so nicht existiert.
Autor:Pauline Vollpert (Freie Mitarbeiterin) aus Siegen |
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