TV-Kritik: "Elizabeth II" (ZDFZeit)
Rettungsanker der schillernden "Firma"?

- Queen Elizabeth II von Großbritannien: diszipliniert, verantwortungsvoll - und mittlerweile 94 Jahre alt.
- Foto: ZDF/polaris/laif
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pebe Mainz/London. Nein, sie ist nicht (monarchiekritisch) nur „Mrs Windsor“. Sie ist tatsächlich „die Queen“ – auch aus dem Blickwinkel des deutschen Journalisten, der sich zu ihrem 94. Geburtstag anhand der Dokumentation „Elizabeth II – Die ewige Queen“ (Dienstagabend im ZDF) mit ihrer Person und ihrem Amt beschäftigt. „Die Queen“ – sie lässt sich nur aus der Mentalität der Briten und der Jahrtausendgeschichte ihrer Monarchie verstehen. Elizabeth II steht dafür, dass das englische Königshaus bei allem Pomp ganz weltlich ist, nicht märchenhaft, nicht unnahbar, die oft zitierte „Firma“ eben und damit auf Abstand und Repräsentation bedacht.
Atemberaubende Disziplin
Die persönlichen Qualitäten der Königin, die weniger „hochbetagt“ wirkt als mancher Politiker in den Mittfünfzigern, sind das, was sie auch für die Geschichtsbücher so interessant macht: eine atemberaubende Disziplin, glaubhafte Verantwortung gegenüber ihrer öffentlich geschworenen Aufgabe, aber auch echter Humor und Bereitschaft zur Veränderung, auch wenn sie diese erst nach einem langen Schlingerkurs der schillernden „Royals“ deutlich erarbeitete. Elizabeth II selbst – von einem Historiker begeistert als „Elizabeth die Standhafte“ und als „Rettungsanker“ der Monarchie bezeichnet – ist nicht „schillernd“. Mit der Monarchie sieht das anders aus.
Autor:Peter Barden (Redakteur) aus Siegen |
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