Andrés Wertheim zeigt "Museumsgeister"
Sehenswertes in der Art Galerie Siegen

- Kirsten Schwarz (l.) hielt die Rede bei der Vernissage der Ausstellung „Die Museumsgeister“ von Andrés Wertheim in Helga Kellners Art Galerie.
- Foto: Isabel Lippitz
- hochgeladen von Claudia Irle-Utsch (Redakteurin)
lip Siegen. Doppelbödig und witzig, manchmal entlarvend sind die Kunstwerke des argentinischen Fotografen Andrés Wertheim, der als Sohn deutscher Eltern 1962 in Buenos Aires geboren wurde. Wie Kirsten Schwarz am Sonntag in ihrer Rede zur Ausstellungseröffnung „Die Museumsgeister“ (bis 7. November, montags bis freitags 10 bis 19 Uhr, samstags 10 bis 16 Uhr) in der Siegener Art Galerie erläuterte, war dem Künstler 2012 im Rijksmuseum Amsterdam die Idee gekommen, die neben der „Nachtwache“ von Rembrandt hängenden und von niemandem beachteten Bilder in den Fokus zu nehmen und durch Doppelbelichtung die Besucher in Beziehung zu ihnen zu setzen.
lip Siegen. Doppelbödig und witzig, manchmal entlarvend sind die Kunstwerke des argentinischen Fotografen Andrés Wertheim, der als Sohn deutscher Eltern 1962 in Buenos Aires geboren wurde. Wie Kirsten Schwarz am Sonntag in ihrer Rede zur Ausstellungseröffnung „Die Museumsgeister“ (bis 7. November, montags bis freitags 10 bis 19 Uhr, samstags 10 bis 16 Uhr) in der Siegener Art Galerie erläuterte, war dem Künstler 2012 im Rijksmuseum Amsterdam die Idee gekommen, die neben der „Nachtwache“ von Rembrandt hängenden und von niemandem beachteten Bilder in den Fokus zu nehmen und durch Doppelbelichtung die Besucher in Beziehung zu ihnen zu setzen.
Prinzip der Doppelbelichtung
Wie die sehr sehenswerte Ausstellung zeigt, verfolgte Wertheim in den weiteren Jahren in aller Welt (München, Frankfurt, Paris, Madrid, Buenos Aires, Wien, Prag) dieses Prinzip der Doppelbelichtung, das ohne digitale Bearbeitung den Effekt der Überlagerung nutzt und nur mit routinierter Beobachtungsgabe und Reaktion im richtigen Moment gelingt. Verblüffende Überlagerungen zeigen so zum Beispiel dralle Engelchen (1580) und eine mittendrin liegende junge Frau mit ihrem Handy. Eine fotografierende Frau wird von tanzenden Holden (Lukas Cranach) umringt. Ein kleiner Junge sitzt auf der Palasttreppe (Canaletto). Betrachter der Bilder Max Beckmanns verschmelzen mit seinem Bild „Vor dem Maskenball“.
"Die glückliche Regierung"
Zentrum der Siegener Präsentation ist der Bildausschnitt von Peter Paul Rubens’ „Die glückliche Regierung“, in dem der dunkelhäutige Betrachter mit dem bärtigen Gefangenen anscheinend ins Gespräch vertieft ist. Vergangenes trifft auf Gegenwärtiges, Personen und Räume der musealen Bildwelt berühren die heutigen Betrachter und ebenso die Betrachter von Wertheims Kunstwerken. Seine Intention ist dabei: „Durch diese unerwarteten Geschichten möchte ich die Betrachter/-innen mitnehmen auf eine Fantasie-Reise, in eine traumähnliche Dimension.“ Gelegenheit dazu bietet die Art Galerie. Es lohnt sich!
Autor:Redaktion Kultur |
Kommentare