Gelungene Rückkehr auf die Bühne
Siegener Blasorchester spielt im Gläsersaal

- Unter schwierigen Voraussetzungen bei der Vorbereitung gelang dem Siegener Blasorchester im Leonhard-Gläser-Saal am Sonntagnachmittag ein brillantes Herbstkonzert mit einem Querschnitt durch die Musik für sinfonisches Blasorchester.
- Foto: Bernd Sensenschmidt
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bst. Siegen. Vor zwei Jahren veranstaltete das Siegener Blasorchester das 33. seiner jährlichen Herbstkonzerte, die einen breiten Querschnitt durch der Musik für sinfonisches Blasorchester boten – von traditioneller Blasmusik über Bearbeitungen von Werken der „E-Musik“ über Filmmusik bis zeitgenössischer Pop- und Rockmusik. Dann kam die Pandemie. Erst kurz vor den Sommerferien 2021 wurden Proben wieder möglich, so dass nur relativ wenig Zeit für die Vorbereitung auf das Konzert am Sonntag im Leonhard-Gläser-Saal der Siegerlandhalle zur Verfügung stand.
Kluge WerkauswahlEine kluge Werkauswahl durch Dirigent Daniel Ridder und hochmotivierte und einsatzfreudige Musiker fügte, trotz aller Widrigkeiten, dieses Konzert in die Erfolgsgeschichte des Siegener Blasorchesters ein.
bst. Siegen. Vor zwei Jahren veranstaltete das Siegener Blasorchester das 33. seiner jährlichen Herbstkonzerte, die einen breiten Querschnitt durch der Musik für sinfonisches Blasorchester boten – von traditioneller Blasmusik über Bearbeitungen von Werken der „E-Musik“ über Filmmusik bis zeitgenössischer Pop- und Rockmusik. Dann kam die Pandemie. Erst kurz vor den Sommerferien 2021 wurden Proben wieder möglich, so dass nur relativ wenig Zeit für die Vorbereitung auf das Konzert am Sonntag im Leonhard-Gläser-Saal der Siegerlandhalle zur Verfügung stand.
Kluge Werkauswahl
Eine kluge Werkauswahl durch Dirigent Daniel Ridder und hochmotivierte und einsatzfreudige Musiker fügte, trotz aller Widrigkeiten, dieses Konzert in die Erfolgsgeschichte des Siegener Blasorchesters ein. Und das Landesprogramm „Neustart miteinander“ dämpfte das Finanzierungsrisiko der Konzerte.
Märsche sind unverzichtbarer Programmbestandteil, hier wählte Ridder drei weniger bekannte aus Deutschland, Tschechien und England aus, deren Ausführung mit großer dynamischer Kontrastierung beeindruckte. Bezüglich der Bearbeitungen von E-Musikwerken enthielt das Programm den „Brasilianer Galopp“, einen Cancan aus Jacques Offenbachs Operette „Pariser Leben“, mit großer Spielfreude dargeboten. Eine aus unbekannter Feder stammende Vertonung von „Der Herr ist mein Hirte“ zauberte im Arrangement von Herman Oldenstijl eine besinnlich wirkende Stimmung ganz im Kontrast zu Offenbachs Cancan.
Auch das sinfonische Gedicht „Cassiopeia“ von Carlos Marques bewies die hohe Variabilität des Klangkörpers bei zahlreichen Taktwechseln und Ritardandi, begünstigt durch Daniel Ridders transparentes Dirigat. Makellose Intonation vervollständigte den positiven Eindruck.
Tänze und Filmmusik
Wie „sinfonische Dichtung“ für sinfonisches Blasorchester erschienen Philip Sparkes dreisätzige „Kentish Dances“ mit melancholisch anmutendem Mittelsatz und einer Art englischem „Zwiefachen“ (Wechsel von geraden und ungeraden Takten) im Schlusssatz.
Filmmusik folgte im zweiten Konzertteil der Fanfare „The Olympic Spirit“ von John Williams für die Sommerspiele 1988: Aus der Filmreihe „Rocky“ von 1976 bis 1982 gab’s ein Medley zu Bill Contis Filmmusik sowie zum Animationsfilm „Der wilde Mustang“ mit Musik von Hans Zimmer. Wer die Filme kennt, konnte sich mit geschlossenen Augen an die Filme zurück erinnern, beim Anhören der stilsicher vorgetragenen Filmmusikauszüge.
Erfolgshits aus den 1070ern
Zum Schluss erinnerte das Orchester an die „Kultbands“ Earth, Wind & Fire, Blood, Sweat & Tears und Weather Report mit dem Medley „Sax, Wind & Funk“ von Stefan Schwalgin, wobei das Saxophonregister solistisch überzeugen konnte. Auch hier beeindruckte die rhythmische Präzision und zugleich Lockerheit bei der Interpretation der Erfolgshits aus den 1970er-Jahren. Das Publikum bedankte sich für dieses trotz schwieriger Voraussetzungen hochkarätige Konzert mit großem Applaus, das Orchester revanchierte sich mit Musik aus dem Bond-Film „Skyfall“ und dem bekannten Cancan „Galopp infernal“ aus Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“.
Autor:Bernd Sensenschmidt |
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