Acht von zehn Unternehmen betroffen
A45-Sperrung trifft Lebensnerv der Wirtschaftsregion

- Ein verbeulter Metallträger lähmt die Wirtschaftsregion: Der Schaden an der Rahmedebrücke in Lüdenscheid bereitet den Unternehmen Sorgen.
- Foto: Autobahn GmbH
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sz/js Siegen/Bad Berleburg/Lüdenscheid. Für die Wirtschaft in Südwestfalen ist die Sperrung der Sauerlandlinie bei Lüdenscheid ein Desaster. Das betrifft nicht nur die Speditionen, für die die A 45 eine der wichtigsten Magistralen darstellt, sondern auch deren Kundschaft – die Industrie.
„Nach den Ei
sz/js Siegen/Bad Berleburg/Lüdenscheid. Für die Wirtschaft in Südwestfalen ist die Sperrung der Sauerlandlinie bei Lüdenscheid ein Desaster. Das betrifft nicht nur die Speditionen, für die die A 45 eine der wichtigsten Magistralen darstellt, sondern auch deren Kundschaft – die Industrie.
„Nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und dem dadurch verursachten Zusammenbruch wichtiger Lieferketten ist die Sperrung der wichtigsten Verkehrsader Südwestfalens wegen einer offensichtlich maroden Autobahnbrücke ein weiterer Schlag ins Kontor der drittstärksten Industrieregion Deutschlands.“ Das teilen die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein mit, die zu diesem Thema Unternehmerinnen, Unternehmer und Führungskräfte aus ihren Mitgliedsunternehmen befragt haben.
„Dieses Ergebnis zeigt nicht nur, welche Folgen es für die Wirtschaft einer ganzen Region hat, wenn ein zentraler Verkehrsweg ausfällt“
Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein
Nur 17 Prozent der Unternehmen nicht betroffen
Die Antworten sprechen eine deutliche Sprache. Auf die Frage, ob ihr Unternehmen von den Folgen der Sperrung der A 45 betroffen ist, antworteten fast 83 Prozent mit „Ja“. Lediglich 17 Prozent verneinten mögliche Auswirkungen. 76 Prozent der Unternehmer und Führungskräfte, die an der Umfrage teilgenommen haben, erwarten durch die Sperrung zusätzliche Kosten für ihr Unternehmen. Langfristige Auswirkungen auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit sehen immerhin noch knapp 45 Prozent, 55 Prozent eher nicht.
Jahrelange überlastete Umgehung keine Lösung
„Dieses Ergebnis zeigt nicht nur, welche Folgen es für die Wirtschaft einer ganzen Region hat, wenn ein zentraler Verkehrsweg ausfällt“, heißt es in der Mitteilung der Verbände. „Es zeigt auch die Abhängigkeit der Unternehmen von einer funktionierenden Verkehrsinfrastruktur.“ Dies sei ein Thema, das schon lange auf der Tagesordnung der Region stehe. „Wenn man sich das Alter und die Haltbarkeit vieler Brückenbauwerke in Deutschland anschaut, dann handelt es sich bei der Talbrücke Rahmede sicher nicht um einen Einzelfall. Da ist in der Vergangenheit manches versäumt worden, was die Erhaltung leistungsfähiger Verkehrswege an- geht.“ Daher sei es dringend erforderlich, schnell nutzbare Alternativen für den Güterverkehr bereitzustellen. Eine völlig überlastete Umgehung könne auf Jahre hinaus nicht die Lösung sein.
Lkw können erst wieder über neue Brücke rollen
Die Rahmedebrücke bleibt nun erst einmal mindestens ein Vierteljahr komplett gesperrt und wird – nach notdürftiger Stabilisierung – nur noch für den Pkw-Verkehr geöffnet. Lastwagen werden dauerhaft von ihr fern gehalten, sie können die Route erst wieder nutzen, sobald eine komplett neue Brücke gebaut worden ist.
Schwertransporte machen weniger als 10 Prozent aus
Auch wenn die Talbrücke bei Lüdenscheid bereits „abgelastet“ wurde, d.h. die ganz schweren „Brummer“ durften sie in den vergangenen Jahren schon nicht mehr nutzen, betrifft die Sperrung doch noch immer den Großteil des Transportwesens aus der Region ins Ruhrgebiet. Die Schwertransporte, die ohnehin bereits über Köln geleitet werden mussten, machen weniger als 10 Prozent des Frachtaufkommens aus.
Autor:Jan Schäfer (Redakteur) aus Siegen |
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