Heimische Einrichtungen überrascht
Ab Montag keine Präsenzpflicht mehr an Schulen

- Ab Montag sind die Klassenräume überwiegend leer, dann gibt es keine Präsenzpflicht mehr an den NRW-Schulen.
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tile/sz Siegen/Olpe/Düsseldorf. Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen müssen Schüler in Nordrhein-Westfalen vor Weihnachten nicht mehr am Präsenzunterricht im Klassenraum teilnehmen. Schüler der unteren Stufen können und sollen ab Montag von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag. Ältere Schüler ab Klasse acht würden grundsätzlich auf Distanz unterrichtet. Die Weihnachtsferien will NRW im Januar um weitere zwei Tage verlängern. Der Unterricht würde dann erst am 11. Januar wieder beginnen.
Heimischen Schulen liegen keine offiziellen Vorgaben vor
Offizielle Vorgaben zur Umsetzung der Pläne liegen in den heimischen Schulen noch nicht vor. Die Neuigkeit aus Düsseldorf ereilte sie aus den Medien. „Es gibt keinerlei offizielle Informationen, weder von der Staatskanzlei, noch von der Bezirksregierung“, ist Dr. Jochen Dietrich, Schulleiter des Gymnasiums Stift Keppel in Allenbach, sauer. Zumal: „Vor drei Tagen sagte unsere Schulministerin noch, mit ihr werde es kein Aussetzen der Schulpflicht geben.“ Jetzt die Kehrtwende. Die technische Infrastruktur für den Distanzunterricht sei gegeben. Aber nicht, um parallel mit 40 Lerngruppen sechs Stunden über Video zu konferieren.
Reaktionen von "nicht begeistert" bis zu "überrascht"
Auch im Siegener Löhrtor-Gymnasium ist man „nicht begeistert“, sagt der stellv. Schulleiter Dr. Holger Zeigan. Man werde es aber hinbekommen, adhoc umzustellen. Die Kollegen würden die auf Präsenz angelegten Unterrichtspläne nun anpassen. Technisch seien die Schule sowie die Schülerinnen und Schüler dazu in der Lage. Drängender sei die Frage, ob Klassenarbeiten und Klausuren dennoch in der Schule stattfinden können. Für den Abiturjahrgang etwa stehen noch Termine an und die Halbjahresnoten müssen ohne anders lautenden Erlass bis zum 22. Dezember eingetragen werden.
Auch Sören Leopold, Schülleiter am Gymnasium Wilnsdorf, fragt sich, wie mit den Klassenarbeiten und Klausuren verfahren wird. Der Distanzunterricht sei technisch sofort umsetzbar, „aber nicht wie Präsenzunterricht. Als Kombination aus Video-Konferenzen, Aufgabenstellungen sowie Kommunikation und Materialausgabe über unsere Lernplattform.“ Alle Schülerinnen und Schüler verfügten laut einer Abfrage der Schule über ein nutzbares Endgerät. Er persönlich halte die Maßnahme für sinnvoll, sofern sie konsequent sei. „Je eindeutiger desto besser.“
Sie sei „überrascht“ und warte auf Details, so Petra Dors, Schulleiterin der Jung-Stilling Schule Siegen. Gerade für Grundschüler sei es aber schwierig, die letzte Woche vor Weihnachten mit vielen abschließenden Veranstaltungen und dem besonderen Schulleben nicht in der Schule zu sein. Technisch sei man vorbereitet.
Autor:Tim Lehmann (Redakteur) aus Siegen |
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