Notbetreuung und OGS in den Sommerferien
Alle tappen im Dunkeln

- Ob und wie Kinder auch in den Sommerferien an Schulen betreut werden, steht noch nicht fest. Das NRW-Schulministerium erarbeitet derzeit entsprechende Konzepte.
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tile Düsseldorf/Siegen. Die Stadt Siegen hat ihre ursprüngliche Planung zur Sommerferien-Betreuung für Grundschulkinder im Rahmen des offenen Ganztags (OGS) zunächst zurückgestellt. Geplant waren Ferienangebote an 13 Grundschulen, „die je nach Bedarf von allen Familien in der Stadt in Anspruch genommen werden konnten“. Aufgrund der Hygiene- und Abstandsregeln im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen wird es nun voraussichtlich nur eine reduzierte Anzahl von Plätzen geben.
Hierbei setzt sich die Krönchenstadt engere Grenzen als von der Landesregierung vorgegeben. Aus Düsseldorf sei nämlich zu hören, dass man dort eine Durchmischung der OGS-Kinder von verschiedenen Grundschulen zulassen möchte, sagt der zuständige Dezernent der Stadt Siegen, André Schmidt, am SZ-Telefon.
tile Düsseldorf/Siegen. Die Stadt Siegen hat ihre ursprüngliche Planung zur Sommerferien-Betreuung für Grundschulkinder im Rahmen des offenen Ganztags (OGS) zunächst zurückgestellt. Geplant waren Ferienangebote an 13 Grundschulen, „die je nach Bedarf von allen Familien in der Stadt in Anspruch genommen werden konnten“. Aufgrund der Hygiene- und Abstandsregeln im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen wird es nun voraussichtlich nur eine reduzierte Anzahl von Plätzen geben.
Hierbei setzt sich die Krönchenstadt engere Grenzen als von der Landesregierung vorgegeben. Aus Düsseldorf sei nämlich zu hören, dass man dort eine Durchmischung der OGS-Kinder von verschiedenen Grundschulen zulassen möchte, sagt der zuständige Dezernent der Stadt Siegen, André Schmidt, am SZ-Telefon. In Gesprächen mit den Schulleitungen sei man aber übereinkommen, dass man dies in der Krönchenstadt verhindern möchte, um die aktuell umgesetzten Maßnahmen nicht obsolet werden zu lassen.
Nach Schulen getrennte OGS-Gruppen
Mit dem OGS-Träger sei man ebenfalls in intensiven Gesprächen. Unter anderem darüber, wie dick die Personaldecke in den Ferien überhaupt ist. Bei entsprechender Kapazität sei es vorstellbar, an den für die Ferienbetreuung geöffneten Grundschulen nach Schulen getrennte Gruppen einzurichten, erklärt André Schmidt.
Die Ausgestaltung ist allerdings von den weiteren Plänen des Landes abhängig: Neben dem klassischen OGS-Angebot werden im NRW-Schulministerium derzeit weitere Betreuungsangebote für die Sommerferien diskutiert bzw. erarbeitet. So wird überlegt, ob und wie eine Notbetreuung wie zur Zeit des Schul-Lockdowns eingerichtet werden soll. Laufe die Notbetreuung prioritär in den Sommerferien weiter, hätte dies auch Folgen auf den offenen Ganztag; denn dann müsste man die Raum- und Zeitkapazitäten in den Gebäuden wieder unter den Schulen und der OGS aufteilen – und zwar unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen, nennt der Siegener Dezernent die Schwierigkeit.
Ministerium arbeitet noch am Konzept
Zu den entsprechenden Plänen präsentiert sich Düsseldorf derzeit noch zugeknöpft. Auf Nachfrage verwies das Ministerium darauf, dass man sich noch in der Erarbeitungsphase befinde und inhaltlich noch keinen Sachstand herausgeben könne. Aber die Zeit drängt, in vier Wochen schlägt der Schlussgong des Schuljahrs 2019/20 . Fragen der Personal- und inhaltlichen Planung müssten geklärt werden. Zumal die Notbetreuung wie während der Schließungszeit (davon wäre auszugehen) wohl mit Schulressourcen, sprich: Lehrkräften, gesichert werden müsste.
Die Bezeichnung Notbetreuung lässt ferner darauf schließen, dass sich dieses Angebot der Schulen – mutmaßlich sowohl der Grund- als auch der weiterführenden Schulen – zunächst oder ausschließlich an die „systemrelevanten Berufsgruppen“ richten würde. Diese Lesart wurde im Rahmen der SZ-Anfrage vom Schulministeriums nicht korrigiert.
Angebote für Schüler mit Unterstützungsbedarf
Darüber hinaus rücken Schülerinnen und Schülern mit besonderem Unterstützungsbedarf in den Fokus. Ausgehend von dem Ansatz, Bildungs- und Lebenswege dürften durch Corona nicht belastet werden, wird geprüft, unter welchen Voraussetzungen „auch in den Sommerferien Bildungs- und Erziehungsangebote gemacht werden können“, heißt es. Ein Beispiel: Das „Ferien-Intensiv-Training – FIT in Deutsch“ für geflüchtete und neu zugewanderte Kinder und Jugendliche, das in den Osterferien ausgefallen ist, soll nach Möglichkeit nachgeholt werden.
André Schmidt hofft, dass in dieser Woche offizielle Informationen bekannt werden. Nicht nur Siegen wartet auf Details. Auch der Kreis Siegen-Wittgenstein (Schulaufsicht), die anderen Kommunen und Schulen tappen im Dunkeln.
Autor:Tim Lehmann (Redakteur) aus Siegen |
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