Als Trendscout unterwegs
Daubs Melanie mit neuem Kabarett-Programm / Premiere im Siegener Lÿz
La Siegen. Vorsicht! Daubs Melanie ist unterwegs, samt »Omma« und »Gote«. Als Trend-Scout. Die Frau hat pfadfinderische Qualitäten und den Finger am Puls der Siegerländer Zeit und das Mundwerk am rechten Fleck. 90 Minuten schwadroniert sie in ihrem neuen Kabarett-Programm »Wer dat ka, dem is dat nix!« (ausverkaufte Premiere am Donnerstag im Lÿz) u.a. über das Apollo und seine Macher, die Wunsch(?)-Arena und den »Kampf« dreier Bürgermeister um den Standort in Wilnsdorf, Freudenberg oder Siegen.
Melanie empfiehlt das Leimbach-Stadion als »Colosseum«, in dem die drei Bürger-Oberen ihre Kämpfchen austragen können. Der Nähe des Jung-Stilling-Krankenhauses wegen. »Da haben sie schon dem Box-Weltmeister Arthur Abraham eine Titanplatte in den Kiefer implantiert.« Für Siegerländer Patienten kommt allerdings als Material nur Haubergs-Holz oder Eisenerz in Frage. Man weiß im Land der Berge und trotz Uni und aller Zugezogenen, was man seiner Vergangenheit schuldig ist.
Ihr Programm ist am besten, wenn sie Siegerländer und »Wittis«persifliert. Doch wo sind sie? Vielleicht dort, wo die Premieren-Gäste aus Nenkersdorf oder Berghausen herkommen? Denen empfiehlt sie eh, schon in der Pause zu gehen. »Sonst sind die Schranken runtergelassen.« Katrin Mehlich, die die Kunstfigur Daubs Melanie für ihr Programm erfand, verletzt niemand. Sie sieht sich eher als Bürgerstimme, die sich – und damit auch das Publikum – köstlich amüsiert, wenn die Siegerländer Delegation unter Landrat Paul Breuer beim Empfang in China »Lebt denn der alte Holzmichl noch?« singt. Sie ist schon froh, dass sie nicht sangen: »10 Chinesen mit dem Kontrabass«. Zwischen Siegerländer Problemen und Problemchen macht sie immer wieder einen Ausflug in die große Bundespolitik im Allgemeinen und zur Gesundheitsreform und zum geforderten Sprachtest im Speziellen. Den werden in Zukunft nicht nur ausländische Mitbürger absolvieren, sondern auch die Siegerländer. Nach den TV-Auftritten der Lauf-Gazelle Sabrina Mockenhaupt sind die die Kandidaten Nr. 1. Und damit ist sie wieder zurück beim Siegerländer. Der jetzt übrigens geklont wird. Das männliche Geschlecht versteht sich. Melanie: »Der hat eine so einfache Grundstruktur.« Und der Siegerländer selbst wurde ausgesucht, weil er u. a. dunkelheittauglich und regenunempfindlich ist.
Begleitet von ihrem Pianisten Jörg Fuhrländer, im Mozart-Kostüm, »am Wolferl kommt in diesem Jahr keiner vorbei«, singt und plaudert sie sich durch die große und die kleine Welt der Daubs und berichtet als Zugabe – die musste sein – vom Aktuellsten aus dem englischen Königshaus. Da kennen sich die drei Daubs aus, wie die »Omma« bei der Mode, die sich nach dem Studium der SZ gleich einen Volant an den Rock genäht hat.
Es gibt noch weitere Termine zur allgemeinen Lage und Befindlichkeit in unserem Land: Die nächsten sind: 2. November Siegener Lÿz, 25. November Bürgerhaus Burbach und 1. und 7. Dezember noch einmal im Lÿz. Fortsetzung im nächsten Jahr. Sprachkenntnisse müssen nicht mitgebracht werden.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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