Altes Gewerbe und ein neuer Name

- Noch ziert der Schriftzug des alten „Connection“ die große Halle an der Industriestraße in Bad Laasphe. Dort allerdings soll bald die Diskothek „Fame“ eröffnen. Foto: Timo Karl
- hochgeladen von Archiv-Artikel Siegener Zeitung
tika - Als die Diskothek „Connection“ in Bad Laasphe vor einigen Jahren ihre Pforten endgültig schloss, hinterließ dies eine große Lücke auf der Party-Landkarte von Wittgenstein. Das „Kornhaus“ war die letzte Disko ihrer Größenordnung im Altkreis – und bis dahin eine echte Institution. Zuletzt allerdings sanken die Besucherzahlen, bis die letzte Pächterin Marita Gliesche endgültig gezwungen war, den Betrieb einzustellen. Es folgte ein zwei Jahre andauerndes Zwangsversteigerungsverfahren des Gebäudes, das damit erstmals seit seiner Erbauung in den 1980er Jahren den Besitzer wechseln sollte. Im Mai berichtete die Siegener Zeitung dann exklusiv, dass das einstige „Connection“ verkauft ist. Nach langen Verhandlungen, denn der Verkehrswert der Immobilie lag in der Zwangsversteigerung bei 450.000 Euro – ein 156.000-Euro-Gebot hatte die Hypothekenbank aus Frankfurt am Main damals abgelehnt. Die Gläubigerbank erhoffte sich eine Summe von über 200.000 Euro. Und was ist draus geworden?
In dem Gebäude an der Industriestraße in Bad Laasphe soll erneut eine Diskothek eröffnen. Unter dem Namen „Fame“ firmiert das „Kornhaus“ künftig. Die Veranstalter versprechen auf ihrer Internetseite ein „Grand Opening 2016“ und „Feiern auf 7 Erlebnisbereichen“. Die künftigen Betreiber halten sich allerdings weiterhin bedeckt. Die Recherchen der Siegener Zeitung haben jedoch ergeben, dass es sich bei den künftigen Betreibern der Diskothek im Bad Laaspher Gewerbegebiet federführend um die Familie Avdija aus dem Kreis Olpe handelt.
Auf Anfrage wollten sich die Verantwortlichen dazu nicht äußern. Allerdings sind die Betreiber mit albanischen Wurzeln auf dem Disko-Terrain keine Unbekannten. In Olpe betreiben die Avdijas bereits die Diskothek „A4“ und sind zudem Inhaber der Pizzerien „Etna“ in Olpe und Wenden. Der Plan der Betreiber sieht nach gesicherten SZ-Informationen vor, dass das „Fame“ im Oktober eröffnen soll. Unklar ist aber, ob die Verantwortlichen dieses Vorhaben tatsächlich in diesem Zeitrahmen umsetzen können. Derzeit sind zwar regelmäßig Arbeitskräfte vor Ort, der bauliche Fortschritt allerdings ist noch nicht allzu weit gediehen. Ein kurzer Blick ins Innere der Diskothek offenbart die Baustelle.
Und auch das Außengelände lässt noch nicht auf eine Neueröffnung schließen: Das alte „Connection“-Logo ziert noch immer den Giebel der Halle, in den Schaukästen hängen alte Preislisten und Veranstaltungsankündigungen – auf dem Außengelände ist bis auf wenige Aufräumarbeiten noch nicht viel passiert. Und daher wirkt das künftige „Fame“ derzeit noch nicht einladend, zumal zwischen den Pflastersteinen das Unkraut sprießt. Im einstigen Außenbereich des „Connection“ liegen derzeit reichlich Baumaterialien, aber auch Sperrmüll. Entscheidend allerdings ist, dass die künftigen Betreiber noch eine Betriebserlaubnis für das „Fame“ benötigen. Und die liegt nach Informationen der Heimatzeitung noch nicht vor. Es wartet ergo noch viel Arbeit auf die Verantwortlichen, um die Pforten der Kult-Diskothek in der Lahnstadt bereits im Oktober wieder zu eröffnen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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