Angebot auf hohem Niveau

- Ite Goßmann (4. v. l.), Horst Fischer (r.) und die ehrenamtlichen Beraterinnen der Beratungsstunden, die die Alzheimer-Gesellschaft Siegen anbietet. Foto: pebe
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pebe Weidenau. Demenz ist immer noch eine Krankheit auf der Schwelle zum Tabuthema. Die beratende Begegnung mit den Erkrankten und ihren Angehörigen erfordert Sensibilität, denn Demenz verändert den Alltag irgendwann dramatisch. Verstehendes Zuhören ist wichtig, Verständnis, das Vertrauen aufbaut und Mut macht, miteinander Hilfsmöglichkeiten ausloten und in die Wege zu leiten.
Seit acht Jahren bietet die Alzheimer- Gesellschaft Siegen eine Beratungsstunde für Menschen an, die selbst oder als Angehörige mit dem Problem Demenz konfrontiert werden. Gestern eröffnete der Verein sein Angebot offiziell in der Senioren-Servicestelle im alten Weidenauer Rathaus, Weidenauer Str. 211-213. „Was wir hier anbieten, und was die Alzheimer-Gesellschaft nun auch hier anbietet, ist ein niedrigschwelliges Angebot mit hohem Niveau“, betonte Horst Fischer, Fachbereichsleiter Soziales der Stadt Siegen, zu Beginn der kleinen Feierstunde, die musikalisch von Dieter Biermann und Jasmine Kölsch umrahmt wurde.
„Alle, die Probleme mit Demenz haben, können Beratung, Unterstützung und Hilfe bekommen“, machte Ite Goßmann als Vorsitzende der hiesigen Alzheimer-Gesellschaft, in ihrem Grußwort deutlich. Sie verwies auf die Anfänge ihres Vereins in Siegen und berichtete von der schon lange existierenden Angehörigengruppe, die ein echtes Selbsthilfeangebot darstellt: „Es ist wichtig für die Betroffenen, Menschen zu treffen, die wissen worum es geht, weil sie es selbst kennen“, so Goßmann.
Gleiches gelte für die Beratungsstunden der Alzheimer Gesellschaft, in denen z.B. auch ausgiebigere Gespräche über massive Auswirkungen der Krankheit möglich sei, die Betroffene nicht einmal in der „kleinen“ Öffentlichkeit einer Selbsthilfegruppe mitteilen wollten. Immer noch gerieten viele Familien in „große Isolation“, wenn sie Demenzkranke pflegten. Aber der angemessene Umgang mit den Erkrankten lasse sich lernen. Goßmann: „Die Menschen, die zu uns kommen, gehen aufrechter wieder aus der Tür, als sie hereingekommen sind.“ Sie hoffe für die Zukunft, dass sich gut gepflegte „Netzwerke“ bildeten, auf die Betroffene verlässlich zurückgreifen könnten.
Die Beratungsstunden finden jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr in der Senioren-Servicestelle statt.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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