Standort der ehemaligen Salzmannschule im Gespräch
Außenstelle für Impfungen in Bad Berleburg denkbar

- Die ehemalige Salzmannschule in Bad Berleburg steht als Option für eine Außenstelle des Impfzentrums im Raum.
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tika/bw Bad Berleburg/Siegen. Die erste Phase der Impfungen soll noch in diesem Jahr starten. Innerhalb der nächsten rund drei Wochen also soll es möglich sein, sich im ehemaligen „Bauking“-Kundencenter in Eiserfeld impfen zu lassen. Das Impfzentrum, das der Kreis Siegen-Wittgenstein dafür dieser Tage einrichtet, liegt dabei im äußersten Westen des Kreisgebiets – geografisch also vor allem für jene Impfwilligen eine Herausforderung, die im östlichen Kreisgebiet leben. Ein Beispiel: Eine Fahrt von Diedenshausen – dem östlichen Zipfel von Siegen-Wittgenstein – nach Eiserfeld und zurück umfasst 120 Kilometer, erfordert durchschnittlich zwei Stunden und 13 Minuten Fahrzeit. Inklusive Warte- und Impfzeit nicht weniger als tagesfüllend.
tika/bw Bad Berleburg/Siegen. Die erste Phase der Impfungen soll noch in diesem Jahr starten. Innerhalb der nächsten rund drei Wochen also soll es möglich sein, sich im ehemaligen „Bauking“-Kundencenter in Eiserfeld impfen zu lassen. Das Impfzentrum, das der Kreis Siegen-Wittgenstein dafür dieser Tage einrichtet, liegt dabei im äußersten Westen des Kreisgebiets – geografisch also vor allem für jene Impfwilligen eine Herausforderung, die im östlichen Kreisgebiet leben. Ein Beispiel: Eine Fahrt von Diedenshausen – dem östlichen Zipfel von Siegen-Wittgenstein – nach Eiserfeld und zurück umfasst 120 Kilometer, erfordert durchschnittlich zwei Stunden und 13 Minuten Fahrzeit. Inklusive Warte- und Impfzeit nicht weniger als tagesfüllend. Nur bedingt weniger Zeit müssen alle anderen Menschen aus den drei Altkreis-Kommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück einplanen.
Keine kurzfristige Umsetzung
Um den Aufwand zu verringern erscheint eine Außenstelle des Impfzentrums durchaus sinnvoll. „Ein zusätzliches Impfzentrum in Wittgenstein ist als ergänzende Außenstelle durchaus denkbar“, erklärte Manuel Freudenstein am Freitag auf SZ-Anfrage. Der Pressesprecher des Kreises Siegen-Wittgenstein erläuterte zugleich, dass Landrat Andreas Müller und Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann bereits Gespräche über eine entsprechende Zweigstelle geführt hätten. Im Raum stehe „das konkrete Angebot, die ehemalige Salzmannschule zu nutzen“. Der Landrat habe dieses dankend angenommen. Kurzfristig jedoch kommt diese Idee nicht zur Umsetzung.
Derzeit liege der Fokus auf der Herrichtung des Covid-19-Impfzentrums in Eiserfeld. „Das Impfzentrum in Siegen wird also besonders in der Frühphase eine wichtige Anlaufstelle zum Beispiel für die vielen Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen, Sozialverbandsträgern, Hilfsorganisationen und Rettungsdiensten mit Sitz in Siegen und den angrenzenden Kommunen werden“, betonte Freudenstein. „Nichtsdestotrotz ist uns bewusst, dass die drei Wittgensteiner Kommunen mitunter lange Wege zum Impfzentrum haben, weswegen wir eine Außenstelle in Bad Berleburg nicht ausschließen“, verriet Freudenstein. Aber: Zusätzlich zum stationären Angebot sei der Einsatz von mobilen Teams geplant, die täglich bis zu 400 Personen im Kreisgebiet impfen könnten, „vorrangig Pflegeeinrichtungen aber auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Pflegebedarf“.
Zu wenig für den ländlichen Raum
Ohnehin rechne das Gesundheitsministerium erst in der dritten Phase der Massenimpfung mit größeren Mengen des Impfstoffs. „Dann soll und kann das Impfgeschehen auf die weitere Bevölkerung ausgedehnt werden, wobei ein Schwerpunkt der Impfungen auf den ,Regelversorgungsstrukturen’ liegen soll“, berichtete Freudenstein. Damit seien etwa Hausarztpraxen und Betriebsärzte gemeint.
Die dritte Phase solle „Mitte 2021“ beginnen. Bei Menschen ohne besondere Gefährdung käme die Impfung daher voraussichtlich „kaum vor Juli, August 2021“ an. Dann könne diese Impfung voraussichtlich ohnehin der jeweilige Hausarzt vor Ort vornehmen – und nicht mehr ein entsprechendes Impfzentrum.
Bis dahin aber dürfte den Wittgensteinern daran gelegen sein, dass eine Außenstelle eingerichtet wird. Genau dies hatte auch die Berleburger SPD in dieser Woche bereits angeregt: „Aus unserer Sicht wäre ein solches Impfzentrum lediglich in Siegen jedoch zu wenig für den ländlichen Raum und die Versorgung der Menschen in Wittgenstein.“ Es stelle sich die Frage, wie ein solches Impfzentrum von den Bürgern aus Bad Berleburg und Wittgenstein allgemein erreicht werden solle, sofern ein eigenes Auto nicht vorhanden und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln nicht oder nur eingeschränkt möglich sei.
Aus Sicht der Stadt Bad Berleburg sind in der ehemaligen Salzmannschule „gute räumliche Strukturen vorhanden, die sich für ein Impfzentrum eignen würden bzw. schnell und ohne großen Aufwand für ein solches ertüchtigt werden könnten“. Aufgrund der weiten Entfernungen für die Wittgensteiner Bürger nach Eiserfeld, der hohen Anzahl von Senioren sowie der zu erwartenden widrigen Witterungsverhältnisse in den kommenden Monaten sei ein zusätzliches Impfzentrum in Wittgenstein sehr wünschenswert. Für mobile Einsatzteams könnte die Schule als Basis dienen, erfuhr die SZ aus dem Rathaus.
Autor:Björn Weyand (Redakteur) aus Bad Laasphe |
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