Baden nur noch ohne Fontäne

- Was für das Geisweider Bad der Zehn-Meter-Sprungturm ist, war in Seelbach die Wasserfontäne, die vor allem junge Badegäste anzog. Um das Wasserspiel wieder in Bewegung zu bringen, müsste die Pumpe außerhalb des Wassers aufgebaut werden. SZ-Archivbild: kalle
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kalle
Der Seelbacher Weiher ist bei diesem Sommerwetter ein beliebtes Ausflugsziel. Seit 91 Jahren existiert dieses Naturgewässer. Gerade für viele Siegener stellt der Teich – ebenso wie die Anlage in Eiserfeld – eine Alternative zu den beiden Warmwasserbädern in Kaan-Marienborn und Geisweid dar. Für Kinder gehörte das Spiel mit der Wasserfontäne zu den täglichen Höhepunkten des Badespektakels am Stadtrand. Damit ist aber bereits seit zwei Jahren Schluss. Die Stadt Siegen als Besitzerin der Anlage hat der Schwimmvereinigung „Neptun“ Siegerland als Betreiberin untersagt, die Fontäne in Bewegung zu setzen.Als Grund für die Maßnahme nennt die Stadtverwaltung eine einzuhaltende Vorschrift des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE). Wie eine verantwortliche Elektrofachkraft während einer Begehung feststellte, wird die eingebaute Wasserfontäne mittels einer 400-Volt-Tauchpumpe innerhalb des Schwimmbeckens betrieben. Nach DIN-Vorschriften sind im Schwimmbecken jedoch nur elektrische Betriebsmittel mit einer Nennspannung von lediglich 12 Volt (AC / 30 V DC) zulässig. Dies, so die Stadt weiter, diene dazu, Badegäste vor einem gefährlichen Stromschlag zu bewahren, der beispielsweise dann auftreten könnte, wenn Wasser in das Gehäuse der Pumpe eindringe.
Zum Erhalt der Wasserqualität im Naturfreibad Seelbacher Weiher darf die Fontäne übrigens bis auf Weiteres außerhalb der Öffnungszeiten weiter betrieben werden, wenn sich keine Person im Schwimmbecken befindet. Gerade für Kinder und Jugendliche war die Fontäne in all den Jahren ein Anziehungspunkt. 1976 wurde sie installiert. 2003 wurde im Rahmen von Sanierungen eine neue Pumpe eingebaut, die stromtechnisch zwar doppelt abgesichert war, aber den aktuellen Richtlinien nicht mehr entsprach. Um die Fontäne wieder ans Laufen zu bringen, müsste die mit Strom angetriebene Pumpe außerhalb des Gewässers aufgestellt werden. Das sei zu kostspielig, hört man von Seiten der Betreiber.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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