Bäume wurden völlig unnötig gefällt
sz Siegen. Die Fällung von 25 Bäumen am Oberen Schloss durch die Stadt Siegen hat der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) als voreilig und unnötig bezeichnet, wie es in einer Pressemitteilung heißt. „Die in übereilter Aktion gefällten Bäume im Schlosspark sind leider nicht mehr zu retten“, so Bärbel Gelling, Vorsitzende des Verbandes, „dies heißt aber nicht, dass das ein Freibrief für weitere Fällmaßnahmen ist“.
Ob die Ende November durchgeführten Abholzungsmaßnahmen als „dringend notwendige Sofortmaßnahmen“ gerechtfertigt waren, wollte der Verband klären lassen und hatte jetzt ein Baumgutachten eines renommierten Sachverständigenbüros aus Köln anfertigen lassen. Die Sachverständigen seien nach eingehender Begutachtung zu dem Schluss gekommen, dass die Schlossmauer ein Widerlager zur Verankerung der Wurzeln dargestellt habe. Zitat Gutachten: „Alle gefällten Bäume, auch die in geringem Abstand von der Mauer, dürften daher nach Jahrzehnten der Anpassung an den jeweiligen Standort ausreichend im Boden verankert worden sein. Lediglich bei zwei Exemplaren mit problematischer Ecksituation ist die Fällung zum Schutz der Mauer fachlich vertretbar, bei weiteren fünf Bäumen hätten unter Umständen mittel- bis langfristig Schäden entstehen können. Die Fällung der restlichen 18 Bäume waren nach erster überschlägiger Einschätzung weder zum Schutz der Mauer noch aus Gründen der Verkehrssicherheit erforderlich.“
Aufgrund dieser Vorgänge mahnt der BUND noch einmal einen sensiblen Umgang mit Baumfällungen an. Vor allem habe hier kein kurzfristiger Handlungsbedarf bestanden. Voreilige Schritte, bis hin zu Nacht -und Nebel-Aktionen, hinterließen bei der Bevölkerung immer einen gewissen Argwohn, dass es letztlich darum gehe, andere Fakten zu schaffen als offiziell vorgegeben. Die weitere Entwicklung an der Schlossmauer hätte man über Jahre ohne Risiko beobachten können, meinen die Umweltschützer.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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