Belebende Gegensätze in der Kunst

- Bomian Zheng (im Bild) stellt zusammen mit seinem Vater Zeren Zheng im KrönchenCenter aus. Foto: anne
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anne Siegen. Es ist ein geheimnisvolles Land mit einer spannenden und reichen Kultur. Daneben ist die wachsende wirtschaftliche Macht dieser Nation zu sehen. Gerade diese Mischung macht China zu einem Faszinosum. Das Reich der Mitte ist oft in den Schlagzeilen, nicht zuletzt durch Großereignisse wie die Olympischen Spiele im vergangenen Jahr. Seine Kunst steht jedoch oft im Hintergrund. Denn sie ist anders als die westliche Kunst, aber nicht weniger gehaltvoll.
Deshalb haben es sich die Volkshochschule Siegen und die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Siegen in den letzten Wochen zur Aufgabe gemacht, bei den Menschen in der Region Interesse für das vielen noch sehr fremde China zu wecken. Unter dem Titel „China – das Reich der Mitte“ wurden verschiedene Veranstaltungen zu Literatur, Film, Geschichte und Tradition Chinas angeboten.
Den Abschluss der Reihe bildet nun eine besondere Ausstellung im Siegener KrönchenCenter. Heute, 18 Uhr, wird die Schau mit Arbeiten der beiden Künstler Bomian Zheng und Zeren Zheng eröffnet. Wie der Name schon verraten könnte, handelt es sich bei den Zhengs um Vater und Sohn. So wie sich in vielen Familien Vater und Sohn im Leben unterscheiden, ist auch die Kunst der beiden Maler fast schon kontrastierend.
Während Zeren Zheng im traditionellen chinesischen Stil malt, hat sich sein Sohn Bomian der „westlichen“, modernen Malerei verschrieben.
Aber anders als vielleicht in manchem Familienleben sind die Gegensätze der beiden Männer sehr konstruktiv. „Die Malweise meines Vaters hat mich beeinflusst, schon als Kind habe ich immer zugeschaut, wie mein Vater malt“, sagt Bomian Zheng im Pressegespräch. Allerdings hat er sich später mehr zu der westlichen Art des Malens hingezogen gefühlt. Nach dem Studium der Bildenden Kunst in seinem Geburtsort Fujian ging er nach Trier und studierte dort Kunstgeschichte. Zurzeit lebt er in Bremen und studiert an der Hochschule der Künste das Fach Integriertes Design.Ganz im Gegensatz zu seinem Sohn hat Zeren Zheng erst vor 14 Jahren mit der professionellen Ausbildung begonnen. An der China Central Akademie of Fine Art hat er seine traditionelle Chinesische Malerei weiterentwickelt, auch wenn er schon zuvor einige Einzel- und Gruppenausstellungen hatte. Und obwohl er sich der traditionellen Kunst verschrieben hat, konnte er die Technik weiterentwickeln.In Siegen zeigen beide Künstler jetzt erstmals gemeinsam ihre Arbeiten. Dem Betrachter werden schnell der Kontrast und auch die inhaltlichen Gemeinsamkeiten der Werke bewusst. Die Tuschemalereien des Vaters machen Landschaften und ihre Bewohner lebendig, während die Ölmalereien des Sohnes gelegentlich auch abstrakt sind. Nicht umsonst trägt die Ausstellung den Titel „Ost trifft West“.Die Ausstellung ist bis zum 27. März jeweils montags bis freitags von 8 bis 22 Uhr und samstags und sonntags von 9 bis 18 Uhr im KrönchenCenter Siegen zu sehen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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