Betrieb läuft ganz normal weiter

- Das Breidensteiner Unternehmen Roller & Schneider hat mit seinem Insolvenzantrag die Notbremse gezogen. Die Hälfte der Mitarbeiter kommt aus Wittgenstein. Der Insolvenzverwalter ist zuversichtlich, dass es weitergeht. Foto: Holger Weber
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howe - Es ist ein recht kleines Unternehmen mit seinen 50 Mitarbeitern. Und dennoch machte der Insolvenzantrag der Roller & Schneider Formen- und Maschinenbau GmbH & Co. KG im Hinterland zuletzt ebenso die Runde wie in Wittgenstein. Denn die Hälfte der Facharbeiter kommt aus dem benachbarten Laaspher und übrigen Wittgensteiner Raum. Als Zulieferer für die Automobilindustrie hat sich Roller & Schneider mit Sitz in Breidenstein seit seiner Gründung in 1993 einen hervorragenden Namen am Markt gemacht. Mit acht Mitarbeitern startete das Unternehmen damals, heute ist es auf 50 angewachsen. Hergestellt werden Blasformen für Kraftstofftanks, Flüssigkeitstanks, Container oder Kanister. Auch Nachkühlanlagen, Kalibrierkörbe oder Anlagen zur Dichtigkeitsprüfung zählen zum qualitativ hochwertigen Repertoire des zertifizierten Unternehmens.
Am Donnerstag gab immerhin Insolvenzverwalter Carsten Koch aus Kassel im SZ-Gespräch vorläufig Entwarnung: „Ich glaube, dass wir das hinbekommen. Wir werden die Löhne der Mitarbeiter vorfinanzieren und den Betrieb weiterführen.“ Er finde hier eine Situation vor, die er leider öfters kennengelernt habe. Es gehe um „verschobene Aufträge“ und akute Schwierigkeiten mit der Liquidität. Das Unternehmen habe reagiert, jetzt sei man „fleißig dabei“, die Dinge zu regeln. „Ich habe den Mitarbeitern gesagt, dass ich nicht garantieren kann, wie es mittel- oder langfristig in Breidenstein weitergeht“, formulierte Carsten Koch. Dennoch sei er optimistisch, denn das Unternehmen funktioniere operativ. „Daran wird es nicht scheitern.“ Im Gegenteil: Die Produkte seien gesucht am Markt und bis Mai sei man mit Aufträgen ausgelastet. Roller & Schneider habe mit dem Insolvenzantrag richtig reagiert. „Ich habe das auch schon anders erlebt“, lobte Carsten Koch gegenüber der Siegener Zeitung. „Ich bin zuversichtlich.“
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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