Campus gegen Studentenwohnheim

- Der Masterplan und seine Vision: Auf dem Haardter Berg ist ein Campus mit einer riesigen Freifläche - die grüne Mitte - nach dem Vorbild amerikanischer Universitäten geplant. Hier soll einmal gebüffelt und gelebt werden. Grafiken: Wessendorf Aus der Vogelperspektive (Foto: Google Maps) sieht das Areal zwischen Adolf-Reichwein-Straße und Robert-Schumann-Straße heute so aus ... ... künftig soll ein Bergcampus entstehen. Rot eingezeichnet das geplante Studentenwohnheim.
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Meinungen gehen oftmals weit auseinander, diesmal liegen zwischen Position A und Ansicht B fünf Meter: Eigentlich wollte der Rat der Stadt Siegen am Mittwoch die Ergänzungssatzung „Studentisches Wohnen am Campus Nord“ beschließen und damit Baurecht für den Bau eines neuen Wohnheims auf dem Haardter Berg schaffen. Doch die Satzung wird von der Tagesordnung verschwinden, weil sich das Siegener Studentenwerk als künftiger Bauherr des Wohnheims und die Universität Siegen, die gerade von einem Gestaltungsbeirat einen visionären Masterplan zum konkreten Bebauungsplan Nr. 385 zur Erweiterung des Campus auf dem Weidenauer Hügel formt, uneins sind.Das geplante Studentenwohnheim ragt nach dem derzeitigen Stand der Planungen fünf Meter in die „grüne Mitte“ des neuen Campus nach US-Amerikanischen Vorbild hinein. Die konkrete Ergänzungssatzung laufe der Campus-Vision zuwider. So sieht es zumindest der Kanzler der heimischen Hochschule, Ulf Richter. Bei dem Instrument Ergänzungssatzung handele es sich um einen Ausnahme, die könne nicht wirksam werden, wenn es um übergeordnete, gesamtstädtische Planungsvorhaben gehen, wie es heißt. Mit Blick auf die „tiefgreifende Umgestaltung und Erweiterung des Campus AR mit dem Science Campus“ dürfe Teilprojekt nicht vollendete Tatsachen für das Gesamtprojekt schaffen. Die Pläne des Studentenwerkes entsprechen nicht dem Masterplan, steht wortwörtlich geschrieben.
„Es spielt allerdings auch noch die Frage der Eigentumsverhältnisse eine Rolle“, so die Stadtverwaltung. „Das Grundstück liegt in unserer Hand“, griff Studierendenwerk-Geschäftsführer Detlef Rujanski diesen Argumentationsstrang gegenüber der SZ auf. Man lasse sich nicht einfach von der Hochschule und dem Gestaltungsbeirat „überplanen“. Rujanski kritisierte offen die Herangehensweise des Gestaltungsbeirates bzw. des Kanzlers: „Warum verkleinert man die grüne Mitte nicht einfach um einen fünf Meter breiten Streifen. Warum ist in den drei Gestaltungsbeiratssitzungen oder bei anderen Gelegenheiten bislang niemand gekommen, um zu fragen, ob wir vielleicht einen Grundstückstausch oder eine ähnliche Lösung hinbekommen können?“
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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