Aufwändiges Prozedere
Corona-Schnelltests für Privatgebrauch schwer zu nutzen

- Es werden mittlerweile rund 200 verschiedene Corona-Schnelltests angeboten. Doch der Siegener Hygieniker und Oberarzt Dr. Andreas Farnschläder rät von einem Test zu Hause ab.
- Foto: kalle
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
kalle Siegen. Das Stäbchen wird bis zum Anschlag in das rechte Nasenloch gesteckt. Da soll sich das Coronavirus gerne aufhalten und festsetzen. Das ist schon nicht jedermanns Sache. Dann öffnet man quasi ein kleines Labor mit Tropfspitze und anderen Utensilien, um die weiteren Schritte beim Schnelltest – etwa in den eigenen vier Wänden – durchzuführen, um dann feststellen zu können, ob man sich mit dem Coronavirus angesteckt hat.
Für einen medizinischen Laien ist es nicht einfach, das gesamte Prozedere durchzuführen und dabei solch eine große Sorgfalt an den Tag zu legen, dass er ein möglichst genaues Testergebnis bekommt. Mittlerweile gibt es 200 verschiedene Anbieter, die sich auf dem Markt der Corona-Schnelltests tummeln.
kalle Siegen. Das Stäbchen wird bis zum Anschlag in das rechte Nasenloch gesteckt. Da soll sich das Coronavirus gerne aufhalten und festsetzen. Das ist schon nicht jedermanns Sache. Dann öffnet man quasi ein kleines Labor mit Tropfspitze und anderen Utensilien, um die weiteren Schritte beim Schnelltest – etwa in den eigenen vier Wänden – durchzuführen, um dann feststellen zu können, ob man sich mit dem Coronavirus angesteckt hat.
Für einen medizinischen Laien ist es nicht einfach, das gesamte Prozedere durchzuführen und dabei solch eine große Sorgfalt an den Tag zu legen, dass er ein möglichst genaues Testergebnis bekommt. Mittlerweile gibt es 200 verschiedene Anbieter, die sich auf dem Markt der Corona-Schnelltests tummeln. Doch mit wenigen Differenzen ist das Prozedere weitgehend identisch. Kaufen kann man die Tests in Apotheken und mittlerweile auch in Drogeriemärkten.
Siegener Oberarzt sieht Schnelltests skeptisch
Der leitende Hygienebeauftragte des Marien-Krankenhauses, Oberarzt Dr. Andreas Farnschläder, sieht daher im Gespräch mit der Siegener Zeitung die Schnelltests, die im privaten UImfeld gemacht werden, eher skeptisch. Überhaupt sei ein Blindlings-drauflos-Testen die falsche Entscheidung. Es biete sich vielmehr an, bei ersten Krankheitssymptomen eine der Corona-Testpraxen aufzusuchen, um hier den Test von medizinischem Fachpersonal durchführen zu lassen. Dabei werde dann auch in der Regel ein PCR-Test benutzt, dessen Auswertung in einem Fachlabor ein paar Tage dauert. Diese Ergebnisse seien wesentlich sicherer als ein Schnelltest auf dem Sofa, so Dr. Farnschläder.
Sinn mache ein Schnelltest etwa in einem Seniorenheim, wenn das Personal sich nach den Wochenende und nach einem Urlaub testen lässt, um dann sicher Dienst tun zu können.
Zwischen 20 und 30 Minuten dauert es, bis die Ergebnisse vorliegen. Testet man sich selbst und zwei rote Linien sind zu sehen, hat man sich mit dem Virus infiziert. Danach ist umgehend und zwingend das Gesundheitsamt zu informieren.
Infizierte können positives Ergebnis ignorieren
Auch hier sieht Dr. Farnschläder ein Problem. Fühlt man sich etwa selbst gesund, ist die Möglichkeit gegeben, um weitere private Unannehmlichkeiten zu vermeiden, das Ergebnis einfach zu ignorieren.
„Dann wird man schnell zu einer tickende Zeitbombe“, fasst der Hygieniker seine Bedenken zusammen.


Autor:Karl-Hermann Schlabach (Redakteur) aus Siegen |
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