Das kostet der Siegerlandflughafen

- Rund um den Siegerlandflughafen fliegen nicht nur Flugzeuge, sondern hier haben sich auch einige Unternehmen aus der Luftfahrtbranche angesiedelt. Fotos: ihm Henning Schneider ist seit sechseinhalb Jahren Geschäftsführer der Siegerlandflughafen GmbH.
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20.000 bis 22.000 Flugbewegungen im Jahr gibt es auf dem zweithöchsten Flughafen Deutschlands auf der Lipper Höhe, versichert Geschäftsführer Henning Schneider. Wenn man weiß, dass die Zahlen im Winter deutlich niedriger sind als in der Sommersaison, schleichen sich angesichts des mauen Aufkommens an diesem Augusttag Zweifel ein. Henning Schneider ruft die Statistik des Vortages auf: Deutlich über 100 Flugbewegungen weist die Excel-Tabelle aus.50 bis 60 Prozent der Flüge seien geschäftlicher Natur, sagt Schneider. Der Rest verteilt sich auf Vereinsfliegerei, Ausbildungsflüge, Hobbyflieger und Privatflüge, die vielleicht auch einen geschäftlichen Hintergrund haben. „Fliegt der Geschäftsführer der Firma XY nun zum Kaffeetrinken nach Sylt oder besucht er dort einen Kunden? Das wissen wir nicht.“
Wenn geflogen wird, bekommt die Verkehrsflughafen Siegerland GmbH Geld. Die Landegebühren spülen „ein paar Hunderttausend Euro“ jährlich in die Kasse. Genauer möchte es Henning Schneider nicht beziffern. Wer an der Tankstelle neben dem Rollfeld seinen Spritvorrat auffüllt, zahlt ebenfalls. Weitere Einnahmequellen für die Betreibergesellschaft sind Pacht- und Mieteinnahmen. Über 200 Arbeitsplätze auf der Lipper Höhe sind direkt mit dem Flughafen verbunden, sagt Henning Schneider. Außerdem werden Hallen als Hangars vermietet. Das Geschäft läuft gut.
Den Einnahmen aber stehen deutlich höhere Ausgaben gegenüber. Gut eine Million Euro muss der Kreis als Hauptgesellschafter Jahr für Jahr zuschießen, um den Betrieb zu finanzieren. Neben der aufwendigen Technik schlagen vor allem die Personalkosten zu Buche. 23 Menschen sind bei der Flughafen GmbH beschäftigt, umgerechnet sind das 16,3 Vollzeitstellen. Die Hälfte davon, also acht Stellen, braucht die Flughafenfeuerwehr. Zwei Löschfahrzeuge sind auf der Lipper Höhe stationiert. Jeweils zwei Feuerwehrmänner haben zwischen 8 und 21 Uhr Dienst. Sie müssen innerhalb von zwei Minuten an jedem Ort auf dem Gelände sein, innerhalb von drei Minuten muss der Löschangriff beginnen können.
Wie soll es weitergehen mit dem Provinzflughafen zwischen Köln, Düsseldorf und Frankfurt? Ein Gutachten soll Klarheit bringen und die wirtschaftliche Lage beleuchten. Was kostet der Flughafen, was bringt er ein? Das Gutachten liegt vor, wird aber unter Verschluss gehalten. Zuerst wird sich noch im August der Aufsichtsrat des Siegerlandflughafens damit befassen, am 30. September wird die Auswertung voraussichtlich im Kreistag beraten.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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