Den Hut ruhig auflassen

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zel Siegen. Sie sind Piraten und Feuerwehrmänner, Ärzte und böse Jungs im Gefängnis. Egal, was sie spielen, sie finden immer einen Grund, sich das weiße Unterhemd vom muskelbepackten Leib zu reißen, die gestreiften Sträflingshosen abzustreifen und die weißen Marine- anzüge ab- und die Stars-and-Stripes-Boxershorts freizulegen. Die Chippendales aus den USA erfreuten am Mittwochabend rund 600 Ladies im großen Saal der Siegerlandhalle mit einer ansprechenden Show, in der mit Stil die Hüllen fielen – wurde die „ganze Montur“ abgelegt, blendete der Beleuchter flugs aus, oder es war ein Cowboyhut zur Hand, um zu verdecken, was dann doch nicht jeder sehen muss (was aber die ein oder andere vielleicht doch gerne gesehen hätte, dem Jubel nach zu urteilen).
Es war viel Spaß bei der Show und ein wenig Fremdschämen, wenn Mädels und etwas ältere Frauen aus dem Publikum auf die Bühne durften oder mussten, um von den Chippendales umtanzt zu werden oder ihnen über die glattrasierte, gebräunte Brust zu streichen. Die Chippendales, acht Stripper, zwei Tänzer und ein Sänger, der die Ladies ein ums andere Mal auf Englisch fragte, ob sie eine gute Zeit hätten – dem euphorischen Klatschen und Jubeln nach hatten sie die –, gaben den James Bond im Smoking ebenso wie Cowboys, Bauarbeiter, Hardrocker und weitere Klassiker, die in fantasiebegabten Frauenköpfen herumspuken. Die Musik, zu der sie mit einigem Charme Knöpfe und Reißverschlüsse öffneten, reichte von modern (Madonna, Justin Timberlake etc.) bis altmodisch. Schön, dass sie Stripklassiker wie „You Can Leave Your Hat On“ oder „Big Spender“ auch im Programm hatten.
Im Anschluss – während der Show war das Fotografieren streng verboten – hatten die Damen in Sektlaune die Möglichkeit, sich, gegen Bezahlung natürlich, mit den Chippendales ablichten zu lassen als Erinnerung an einen Mädels-Abend, an dem das gemeinsame Erleben und Feiern mindestens genauso wichtig waren wie die freigelegten Rückseiten der Jungs.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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