Corona-Pandemie
Der Hygiene-Markt wächst weiter

- Jeder Tropfen ein Gewinn: Die Firma Klein aus Wilnsdorf profitiert vom Boom mit Desinfektionsmitteln aller Art. Auch im Jahr 2021 dürfte sich die gute Marktlage fortsetzen.
- Foto: Pixabay (Symbolbild)
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
mir Siegen/Wilnsdorf. Die Hände gründlich waschen, das gehört zu den Kulturtechniken, die jeder Mensch seit frühester Kindheit beherrschen sollte. Mittlerweile reicht das nicht, überall hängen kleine und große Behältnisse mit Desinfektionsmitteln. In Schulen und Behörden, in Shopping-Centern und Modelädchen. Und alle riechen anders. Die einen verströmen einen Hauch von Luxus, die anderen stinken schlicht nach billigem Alkohol.Kein Zweifel, die Produktion von Desinfektionsmitteln ist im Zuge der Corona-Pandemie so richtig in Schwung gekommen. IT NRW als Statistisches Landesamt von Nordrhein-Westfalen hat das jetzt mit Nachdruck bekräftigt. Und mit exakten Zahlen unterlegt.
mir Siegen/Wilnsdorf. Die Hände gründlich waschen, das gehört zu den Kulturtechniken, die jeder Mensch seit frühester Kindheit beherrschen sollte. Mittlerweile reicht das nicht, überall hängen kleine und große Behältnisse mit Desinfektionsmitteln. In Schulen und Behörden, in Shopping-Centern und Modelädchen. Und alle riechen anders. Die einen verströmen einen Hauch von Luxus, die anderen stinken schlicht nach billigem Alkohol.Kein Zweifel, die Produktion von Desinfektionsmitteln ist im Zuge der Corona-Pandemie so richtig in Schwung gekommen. IT NRW als Statistisches Landesamt von Nordrhein-Westfalen hat das jetzt mit Nachdruck bekräftigt. Und mit exakten Zahlen unterlegt.
Demnach sind mehr als 10 300 Tonnen Desinfektionsmittel allein in NRW in den Monaten April bis Juni industriell hergestellt worden. Das sind 18,8 Prozent mehr als im gesamten Jahr 2019. Zum Vergleich: Von Januar bis März hatte die Produktion lediglich bei 4621 Tonnen gelegen.
Der Hygiene-Markt wird weiter wachsen
Noch eine Kennzahl: Im zweiten Vierteljahr setzte die Branche (18 Betriebe mit jeweils mehr als 20 Beschäftigten) rund 24,3 Millionen Euro um. Im Vorjahreszeitraum lag der Wert bei nur 6,1 Millionen Euro. Zu den Firmen, die in großem Stil mit Desinfektionsmitteln handeln, gehört die Firma Klein aus Wilnsdorf. Geschäftsführer Tillmann Klein ist guter Dinge, „der Hygiene-Markt wird weiter wachsen, davon bin ich überzeugt“. Die richtige und korrekte Hygiene gerade in Zeiten der Coronavirus-Pandemie habe sich im Bewusstsein der Bevölkerung verfestigt. Eigentlich habe sich dieser Trend aber schon viel früher und sehr deutlich abgezeichnet, als die Schweinegrippe 2008 wie aus dem Nichts in Deutschland aufgetaucht sei. Klein: „Seit dieser Zeit geht es mit den Umsätzen in diesem Hygiene-Bereich stetig nach oben.“ Klein ist weiterhin durchaus optimistisch gestimmt, er geht von einem anhaltend hohen Bedarf an Desinfektionsmitteln aus. Nein, der Umsatz habe sich nicht verdoppelt, so euphorisch ist die Geschäftslage denn doch nicht. Klein hat die Entwicklung genau verfolgt. „Im März bis in den Mai hinein gab es einen regelrechten Hype, das kann ich schon sagen. Danach hat es wieder die normale Richtung nach vorne angenommen.“ 10 bis 20 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre dürfte sich das Marktgeschehen im Gesamtjahr 2020 schon abspielen. Auch für 2021 erwartet Tillmann Klein ähnliche Werte.
Alkohol-Spende von der Krombacher Brauerei
Ein Blick zurück in Sachen Desinfektionsmittel: Im Mai vermeldete die SZ, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein mehr als 11 000 Liter Desinfektionsmittel selbst hergestellt hat. Die Krombacher Brauerei hatte den Alkohol für die Marke Eigenmix gespendet, andere Firmen steuerten Kanister und Transporte bei. Eine einzigartige Aktion mit Symbolcharakter: Im „Tankstellenbetrieb“ durften sich Pflegedienste und andere Organisationen versorgen lassen. Mittlerweile hat sich alles wieder etwas eingependelt. „Wir haben jetzt die Produktion eingestellt“, sagt Thomas Tremmel, der Amtsleiter Bevölkerungsschutz beim Kreis Siegen-Wittgenstein. Als nach einigen Wochen die benötigten Mengen an Desinfektionsmittel wieder am Markt frei verfügbar gewesen seien, habe man keinen Bedarf gesehen, diese Aktion zu wiederholen.
Bis zur vorigen Woche ist der wöchentliche Abgabetermin geblieben, jetzt stellt man um auf zwei Wochen – der hiesige Bedarf kann auch so gedeckt werden. Pflegedienste gehören weiterhin zu den Empfängern. Tremmel: „Wir verschenken die Restbestände.“ In den nächsten ein, zwei Monaten will man die Aktion fortsetzen.
Autor:Michael Roth (Redakteur) aus Siegen |
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