„Der war im Blutrausch“

- Mit seinem Kleinwagen soll der Angeklagte seinen Bruder an der Erlenstraße in Oberdielfen erst angefahren und anschließend mit einem Messer erstochen haben. Auch seine Schwägerin soll er so schwer verletzt haben, dass sie ihren Verletzungen im Krankenhaus erlag. Archivfoto: kalle
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stö Die Anklage lautet Mord und Totschlag.
Der Angeklagte hatte sie bei seiner Einlassung als eine „mutige ältere Dame“ bezeichnet, die ihn davon abgehalten habe, weiter auf seine Schwägerin einzustechen, nachdem er seinen Bruder angefahren und ihn mit einem Messer tödlich verletzt haben soll. Am Dienstag machten diese Frau und ihr Mann, Nachbarn des getöteten Ehepaares in Oberdielfen, vor dem Schwurgericht des Siegener Landgerichts Angaben zu dem Geschehen.Sie seien vom Einkaufen gekommen, als sie zuerst die zwei demolierten Autos auf der Straße sahen, sagte die Rentnerin. Sie habe den Angeklagten bei einem Busch stehen sehen, und als sie näher kam auch die Frau, die verletzt am Boden lag. Ahmad E. habe ein Messer in der Hand gehabt. Die Zeugin und ihr Mann zeigten Courage und halfen dem Opfer: Sie habe den Angeklagten am Kragen gepackt und weggezogen.
Während ihr Mann mit Ahmad E. auf der anderen Straßenseite stand, habe sie sich um die blutüberströmte Frau gekümmert. Sie sei sehr nass und schlammig gewesen und habe keine Schuhe mehr getragen. Die Zeugin sagte, sie habe die Verletzte getröstet und davon abgehalten aufzustehen, als sie immer wieder nach ihrem Mann rief. „Ich war bei ihr bis zum Schluss.“ Der Nebenkläger, Sohn des getöteten Ehepaares, brachte bei diesen Worten unter Tränen ein leises „Dankeschön“ in Richtung der Zeugin heraus.
Mehr zu den Aussagen und dem Zustand des Angeklagten nach der Tat in unserem E-Paper.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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