Wo sollen Corona-Impfzentren stehen?
Der weite Weg zur Spritze

- Wo werden "Impfzentren" entstehen? Und was ist damit überhaupt gemeint? Noch ist vieles unklar, etwa was die Standorte für die Lagerung des Impfstoffs angeht.
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ihm Siegen/Olpe/Betzdorf. Noch ist das Serum gegen das Corona-Virus gar nicht zugelassen, da ist das Tauziehen um die Impfzentren schon in vollem Gang. Gleichzeitig ist offensichtlich eine gewisse Begriffsverwirrung entstanden. Die Rede ist von 60 „Impfzentren“, die in Deutschland eingerichtet werden sollen. Tatsächlich handelt es sich aber um Ablieferstellen, zu denen der Bund den von ihm beschafften Impfstoff expedieren wird. „Impfzentren“, in denen die Bevölkerung geimpft wird, wird es wohl in deutlich größerer Zahl geben.
Wird es in der Region Impfzentren geben?Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler verspricht ein Impfzentrum in jedem der 36 Kreise und kreisfreien Städte des Landes.
ihm Siegen/Olpe/Betzdorf. Noch ist das Serum gegen das Corona-Virus gar nicht zugelassen, da ist das Tauziehen um die Impfzentren schon in vollem Gang. Gleichzeitig ist offensichtlich eine gewisse Begriffsverwirrung entstanden. Die Rede ist von 60 „Impfzentren“, die in Deutschland eingerichtet werden sollen. Tatsächlich handelt es sich aber um Ablieferstellen, zu denen der Bund den von ihm beschafften Impfstoff expedieren wird. „Impfzentren“, in denen die Bevölkerung geimpft wird, wird es wohl in deutlich größerer Zahl geben.
Wird es in der Region Impfzentren geben?
Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler verspricht ein Impfzentrum in jedem der 36 Kreise und kreisfreien Städte des Landes. Dazu sollen mobile Impfteams kommen, die zum Beispiel in Pflegeheimen tätig werden. Falls das Flächenland Nordrhein-Westfalen seine Bürger genauso ortsnah impfen will, müssten allein in NRW 53 Impfzentren aufgebaut werden. Denn hier gibt es 31 Kreise und 22 kreisfreie Städte. Ob im Kreis Siegen-Wittgenstein und im Kreis Olpe jeweils eines dieser Zentren eingerichtet wird, steht noch keineswegs fest. Die Stadt Bochum hat sich bereits selbst – sozusagen mit einer Initiativbewerbung – als Standort für ein Impfzentrum ins Gespräch gebracht. Die Kreisverwaltung Siegen-Wittgenstein geht einen anderen Weg. Pressesprecher Torsten Manges: „Der Leiter unseres Krisenstabes, Thiemo Rosenthal, hat sich über die Bezirksregierung an das Land gewandt, um Einzelheiten zu erfahren, sobald diese feststehen – etwa, wie die Standorte gefunden werden sollen, welche Voraussetzungen diese erfüllen müssen, ob man sich gegebenenfalls darum ,bewerben’ kann etc.“
Ministerium: „verschiedene Impfszenarien“
Die SZ-Anfrage an die Gesundheitsministerien in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen nach Details zu den geplanten Impfzentren förderte vor allem eines zutage: Noch steht praktisch nichts fest. Für NRW berichtet das Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales (MAGS), man habe „verschiedene Impfszenarien“ erarbeitet, auf deren Basis die Vorbereitungen stetig vorangetrieben würden.
Konkret: Das Laumann-Ministerium hat bislang 2,2 Millionen Spitzen und 8,8 Millionen Kanülen bestellt. Pressereferent Heiko Haffmans: „Darüber hinaus ist die Bestellung weiterer rund 18 Millionen Spritzen einschließlich Kanülen fest vereinbart.“
Noch keine konkrete Standort-Festlegung
Unter den 60 Standorten für die Anlieferung von Impfstoff, die die Länder dem Bund nennen sollen, sind nach Angaben des MAGS zwölf Orte in NRW. Diese habe das Land gestern fristgerecht benannt. Haffmans: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die Frage, wo Impfstoffe gelagert werden sollen, aus Sicherheitsgründen nicht beantworten können.“ Eine konkrete Festlegung von Standorten für Impfzentren sei noch nicht erfolgt.
Aus Wiesbaden hieß es: „Wir können noch gar nichts sagen, wir wissen nichts.“ Damit bleibt vorerst offen, ob im Lahn-Dill-Kreis oder im Landkreis Marburg-Biedenkopf Impfzentren platziert werden.
Die Impfzentren in jedem der Landkreise und kreisfreien Städte des Landes Rheinland-Pfalz – also auch im Kreis Altenkirchen – „sollen im besten Fall noch in diesem Jahr startklar sein“, sagte dagegen Markus Kuhlen, der stellv. Pressesprecher des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie.
Autor:Irene Hermann-Sobotka (Redakteurin) aus Siegen |
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