Stundenlanges Anstehen für Miniküchlein
Donut-Hype in Siegen

- In der Pandemie gehen die kalorienreichen Stimmungs-aufheller – hier gehalten von Mitarbeiterin Ana-Mira Noel –weg wie geschnitten Riewekooche-Brot.
- Foto: sabe
- hochgeladen von Klaus-Jürgen Menn (Redakteur)
sabe Siegen. Ein Hype kringelt sich um die Krönchenstadt: Mit „Royal Donuts“ hat Mitte Dezember ein Franchise-Ableger in der Bahnhofstraße eröffnet, der weiß, wie er die Leute „in die Länge“ treibt: Bis zu zwei Stunden nehmen Donut-Fans in Kauf, um ein, zwei oder mehr ausgefallene Miniküchlein ihrer Wahl zu ergattern. Zwar wurde der Endlosschlange bereits durch Abhol- und Bestellservice versucht beizukommen, gerade bei schönem Wetter, nach Feierabend oder am Wochenende heißt es für Siegener Süßigkeitenliebhaber aber immer noch: Erst stehen, um dann zu staunen. In der kleinen Theke warten mit Varianten von „Blueberry-Sugar-Cross“ bis „Cinnamon-Apple-Compote“ händisch gefüllte und zauberhaft verzierte Kalorienbomben, die sich mitten in der Pandemie vom viralen Netzhype zum realen Verkaufsschlager gemausert haben.
Im ersten Pandemie-Jahr durchgestartet
Angefangen hat alles vor circa zwei Jahren mit einem kleinen Laden in Köln. So richtig ins Rollen gekommen sei der Donut-Hype aber erst 2020, im Pandemie-Jahr, sagt die 27-jährige Betreiberin der Siegener Royal-Donut-Filiale, die namentlich nicht genannt werden will: „Unsere Produkte sollen im Mittelpunkt stehen.“
Und das tun sie. Die Feeds von Facebook und Co. werden mit den Bildern der süßen Sünden überschwemmt – deutschlandweit und bis nach Siegen ist die Donut-Welle bereits geschwappt, und sie ist bereit, bald auch bis nach Dubai zu rollen. 82 Läden wurden allein im vergangenen Jahr eröffnet, mehr sind in Planung.
Kundschaft nicht nur aus Siegen
Über den Erfolg des amerikanischen Hefeteigkrapfens staunt dabei selbst die Filialleiterin als ausgewiesener Donut-Fan nicht schlecht. „Da denkt man sich ‚wow‘. Für einen Donut so lange anstehen und so lange fahren.“ Wohlgemerkt locken die aufwendig dekorierten Kompositionen nämlich nicht nur Käufer aus dem Siegerland – sogar aus Olpe oder Gummersbach kommt die Kundschaft in den kleinen, grellpinken Laden, um sich der Reizüberflutung in der Auslage zu stellen, bevor nach allen Spielregeln der Corona-Schutzverordnung angestanden wird. „Ordnungsamt oder Polizei müssen nicht eingreifen“, so die Filialleiterin. „Wir überprüfen ständig, ob der Sicherheitsabstand draußen eingehalten wird, im Laden darf sich nur eine Person aufhalten.“
Was die Menschen in die Läden treibt? „Wenn man wie jetzt nichts unternehmen kann“, glaubt die 27-Jährige, „dann kann so ein hübscher Donut ein echtes Highlight werden.“ Selbst wenn man dafür länger warten müsse. „Wir verkaufen bunte Stimmungsaufheller in schwierigen Zeiten.“
Autor:Sarah Benscheidt (Redakteurin) aus Siegen |
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