Ein Leben gerettet

- Gudrun Meinhardt (2. v. l.) und Katrin Jüngst (3. v. l.) gebührt Dank und Anerkennung für ihr vorbildliches Verhalten. Malteser-Dienststellenleiter Christian Bruno (r.) und Maria Patitucci, Leiterin des Menü-Services, sagten Danke schön. Mit Blumen, wie es sich gehört. Foto: Michael Roth
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Zwei couragierte Damen in Diensten des Malteser-Hilfsdienstes haben Besonderes geleistet, sie haben einem älteren Herrn aus Obersdorf mutmaßlich das Leben gerettet: Katrin Jüngst und Gudrun Meinhardt. Malteser-Dienststellenleiter Christian Bruno und Maria Patitucci, die Leiterin des Menü-Dienstes, gratulierten den Fahrerinnen jetzt im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung zu ihrem vorbildlichen Verhalten.Seit 2009 bezieht der Obersdorfer jeden Tag den Mittagstisch der Malteser. Am 30. April aber klingelte Gudrun Meinhardt vergeblich an der Grundstückspforte: Niemand antwortete, Kontaktversuche per Telefon scheiterten. „Ich habe bei Nachbarn gefragt, keiner wusste etwas. Aber weil er ab und zu mal mit dem Auto wegfährt, habe ich das Essen in einer Warmhaltebox vor der Pforte abgestellt.“
Am 1. Mai jedoch eskalierte die Lage: Kollegin Katrin Jüngst fuhr diesmal die Mahlzeiten-Tour über Obersdorf. Die geschlossene Box vom Vortag verhieß nichts Gutes, das Essen war nicht angerührt worden. Spontan schaltete sie die Nachbarn ein. Die riefen rund, erreichten die Putzfrau, aber die wusste auch nicht weiter. „Ich habe die Polizei alarmiert, die Feuerwehr kam und hat die Haustür geöffnet“, erinnert sich Katrin Jüngst. Dann ging alles sehr schnell: „Er lebt und ist ansprechbar“, lautete die nächste Auskunft der alarmierten Rettungskräfte. Schnellstmöglich wurde der erkrankte Senior in ein Krankenhaus eingeliefert und auf einer Intensivstation behandelt.
Für die 22 Fahrer in Diensten der Malteser ist der Fall Obersdorf dramatisch, aber längst kein singuläres Ereignis. „Tag für Tag erleben wir Situationen, wo wir überlegen müssen, ob nicht besser Hilfe geholt werden sollte“, bringt es Gudrun Meinhardt auf den Punkt. „Da stehen die alten Leute mit wackeligen Beinen vor uns. Dann rufen wir die Familien an, wir lassen keinen zurück.“
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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