Black Friday - Konsumirrsinn oder Knallerschnäppchen?
Einzelhandel und Kunden profitieren gleichermaßen

- Der Black Friday spielt nicht nur im Internet eine Rolle. Auch im stationären Einzelhandel werben die Geschäfte großformatig um Kunden.
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ap/nja Siegen. Die Läden locken mit knallroten „Sale“-Schilder und dicken Prozentzeichen. Auch online laufen die Ticker und Countdowns: Nur noch ein Tag bis zum Black Friday. Der Aktionstag aus den USA folgt auf Thanksgiving, fällt immer auf den letzten Freitag im November und wird längst nicht mehr nur noch von Amerikanern für vorgezogene Weihnachtseinkäufe zu Sonderangebotspreisen genutzt. Auch hierzulande haben sich Black Friday, Black Week und Cyber Monday über die vergangenen Jahre etabliert: Shoppingliebhaber und Schnäppchenjäger fiebern auf die Aktionstage hin, in denen sie sich die (virtuellen) Einkaufskörbe vollladen und das ein oder andere Schnäppchen machen können.
ap/nja Siegen. Die Läden locken mit knallroten „Sale“-Schilder und dicken Prozentzeichen. Auch online laufen die Ticker und Countdowns: Nur noch ein Tag bis zum Black Friday. Der Aktionstag aus den USA folgt auf Thanksgiving, fällt immer auf den letzten Freitag im November und wird längst nicht mehr nur noch von Amerikanern für vorgezogene Weihnachtseinkäufe zu Sonderangebotspreisen genutzt. Auch hierzulande haben sich Black Friday, Black Week und Cyber Monday über die vergangenen Jahre etabliert: Shoppingliebhaber und Schnäppchenjäger fiebern auf die Aktionstage hin, in denen sie sich die (virtuellen) Einkaufskörbe vollladen und das ein oder andere Schnäppchen machen können.
Regionale Einzelhandel kann profitieren
„Der regionale Einzelhandel kann auf jeden Fall vom Blick Friday profitieren“, glaubt Karina Brühmann vom Handelsverband NRW-Südwestfalen. In der City-Galerie Siegen hat man in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen gemacht, sagt Center-Manager Wladimir Senkewitsch: „Die Aktion spielt eine wichtige Rolle auch für den stationären Einzelhandel. Die Kunden nehmen sie gut an.“ Die Schnäppchenjagd fällt dem Coronavirus nicht zum Opfer. Um die Kundenströme zu entzerren, gibt es seit Montag aber schon eine „Black Week“, in der Händler hoffentlich schwarze Zahlen schreiben und der Kunde seinen Geldbeutel schont. Ähnlich sieht es bei Karstadt in Siegen aus. Die „schwarze Woche“ läuft, „die Aktion ist in den Köpfen der Leute angekommen“, sagt Geschäftsführer Holger Bantes. Freitag und Samstag würden aber wohl am stärksten frequentiert. „Das Gute: Es kommen auch immer neue Kunden dazu – die Schnäppchenjäger.“ Im Buchhandel ist der schwarze Freitag hingegen kaum ein Thema, bestätigt Karina Verryser aus der Mankel-Muth-Filiale Kreuztal. Der Grund liegt auf der Hand: In Deutschland gibt es nach wie vor die Buchpreisbindung.
Deutlicher Umsatzzuwachs
Doch wer profitiert am meisten von den Reduzierungen – Online- und/oder stationärer Handel oder der Endverbraucher? Und wo lassen sich die größten Schnäppchen ergattern? Das weiß Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein von der Universität Siegen:„Die Grundidee des Black Fridays ist, durch Rabattierungen die Abverkäufe zu steigern und dadurch eventuell auch neue Kunden zu gewinnen. Und davon profitieren letztendlich nicht nur die Unternehmen, sondern auch deren Kunden“, erklärt die Handelsexpertin. „Sozusagen eine Win-Win-Situation.“ Sie klärt auf: „Die durchschnittliche Ersparnis für die Verbraucher lag im vergangenen Jahr bei etwa acht Prozent – und nicht bei 20 Prozent oder mehr, wie von den Shops häufig kommuniziert wird“. Wer profitiert mehr: Online-Shop oder stationärer Handel? „Generell erwartet man dieses Jahr in den Tagen rund um den Black Friday einen deutlichen Umsatzzuwachs“, nimmt Schramm-Klein vorweg, „insbesondere aber im Online-Bereich.“ Ob der stationäre Handel dadurch wesentlich mehr Traffic bekommt, lasse sich schwer prognostizieren. Das Virus und die damit einhergehenden Kundenbeschränkungen in den Geschäften seien jedoch „ein wahnsinniger Einschnitt“ des Vorweihnachtsgeschäftes. Sie glaubt: „Das wird die Frequenzen um und nach dem Black Friday wahrscheinlich weiterhin niedrig verbleiben lassen.“ In welchen Segmenten lassen sich die besten Deals ergattern? „Typische Sortimente sind Unterhaltungselektronik oder Bekleidung. Zum Beispiel bei Laptops, Kopfhörern oder Smartphones sind die kommunizierten Preisabschläge besonders hoch“, so die Expertin.
Autor:Anja Bieler-Barth (Redakteurin) aus Siegen |
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