Exoten nützen Tierwelt oft wenig
Umweltabteilung bricht eine Lanze für heimische Pflanzen
sz Siegen. Mit dem Ende des Winters beginnt in den kommenden Wochen wieder die Pflanzzeit. In zahlreichen Gärten werden wieder Umgestaltungen durchgeführt und dabei Sträucher entfernt, aber auch wieder neu gepflanzt. Dabei würden, so die städtische Umweltabteilung, aus Naturschutzsicht häufig Fehler begangen, die sich leicht vermeiden ließen. So sei es noch weit verbreitet, fremdländische und hochgezüchtete Pflanzen den heimischen Gehölzen vorzuziehen. Insbesondere immergrüne Sträucher als Sichtschutz und Pflanzen mit auffälligen Blüten oder Blättern fänden reißenden Absatz. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, hält die Umweltabteilung eine Broschüre für Gartenbesitzer bereit, in der im Siegerland beheimatete Bäume und Sträucher vorgestellt werden.
»Ortsübliche Blumen, Sträucher und Bäume versorgen die heimische Tierwelt nicht nur mit Blütennahrung, sondern auch mit nahrhaften Blättern, Trieben und Früchten. Exoten hingegen sind in dieser Hinsicht weitgehend nutzlos für die Tierwelt«, heißt es in einer Pressemitteilung. Und: »Seit Tausenden von Jahren haben sich die heimischen Pflanzen und Tiere einander angepasst. Deshalb bilden heimische Wildsträucher heute die Lebensgrundlage für rund 2000 Insekten- sowie etwa 60 Vogel- und Säugetierarten.
Zum naturnahen Gärtnern gehöre auch ein Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger. Die heimischen Pflanzen benötigten derartige Mittel nicht, da sie viel unempfindlicher gegen Schädlingsbefall oder Witterungseinflüsse seien und weniger Ansprüche an Standort und Pflege stellten als die oft hochgezüchteten Zucht- und Zierformen.
Die Informationsbroschüre ist an den Informationsständern in den Rathäusern erhältlich.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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