Feuer vernichtet Ayurveda-Zentrum

- Perfekte Zusammenarbeit der Freiwilligen Feuerwehren aus Bad Berleburg und Bad Laasphe: Beide Drehleitern kamen zum Einsatz, um dem Feuer von oben zu begegnen. Foto: Martin Völkel Die Einsatzkräfte setzten massiv Wasser ein, um die Flammen, die aus dem Dach schlugen, unter Kontrolle zu bekommen. Foto: Martin Völkel Die Feuerwehr arbeitete an der B480 unter schwersten Bedingungen. Foto: Martin Völkel Die Flammen fraßen sich unnachgiebig durch die Dachkonstruktion. Foto: Martin Völkel
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vö - Das Ayurveda-Zentrum an der Bad Berleburger Astenbergstraße ist nur noch ein Totalschaden. Ein Großbrand am Dienstagnachmittag vernichtete das alte Fachwerkgebäude, in das Inhaberin Karin Bultink in den vergangenen Jahren viel Geld und Herzblut investiert hat. Polizei und Feuerwehr gaben den entstandenen Schaden in einer ersten vorsichtigen Schätzung mit rund 500.000 Euro an. Das Feuer wurde durch einen bei Dacharbeiten eingesetzten Gasbrenner ausgelöst, teilte die Polizei vor Ort mit, die Ursache habe schnell festgestanden. Die gute Nachricht: Es wurde offenkundig niemand verletzt. Sowohl die zehn Mitarbeiter, als auch die zehn Gäste des Hauses konnten sich – wegen laufender ayurvedischer Angebote teils nur mit Bademantel oder Handtuch bekleidet – rechtzeitig vor den Flammen in Sicherheit bringen. „Zumindest auf den ersten Blick war niemand verletzt“, sagte ein Polizeibeamter. Die Personen wurden durch den Rettungsdienst und den Leitenden Notarzt im Bad Berleburger Rathaus betreut und auf den Verdacht einer Rauchgasvergiftung hin untersucht.
Parallel kämpften 100 Feuerwehrleute aus dem Bad Berleburger Stadtgebiet – unterstützt von der Drehleiter der Kameraden aus Bad Laasphe – gegen meterhohe Flammen, enorme Hitze und eine heftige Rauchentwicklung an. Die Flammen fraßen sich unnachgiebig durch das alte Fachwerkhaus und breiteten sich rasend schnell aus. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Brand im Dachgeschoss komplett „durchzündete“. Der dunkle Qualm war teilweise so dicht, dass die Kreisleitstelle mit einer Warnung für die Bevölkerung an die Öffentlichkeit ging – ein unmissverständlicher Hinweis auf Geruchsbelästigung und Rauchniederschlag: „Gesundheitliche Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden. Bitte begeben Sie sich im betroffenen Bereich sofort in geschlossene Räume. Schließen Sie vorsorglich Fenster und Türen und schalten Sie Klima- und Lüftungsanlagen ab.“ Die Rauchwolke war aus vielen Bereichen in Bad Berleburg und den Nachbardörfern gut zu erkennen.
Die Feuerwehr benötigte trotz „massiven Wassereinsatzes“, wie es Wehrführer Klaus Langenberg im SZ-Gespräch formulierte, gut eineinhalb Stunden, um das Feuer komplett unter Kontrolle zu bekommen. Die Schwierigkeit sei, so der Berghäuser, dass sich das Dach, unter dem die Flammen wüteten. trotz intensiver Bemühungen nicht öffnen lasse: „Wir bekommen es nicht auf und müssen jetzt hoffen, dass es in der Mitte zusammenbricht. Das würde einiges leichter machen.“ Und auch ein Innenangriff war nahezu ausgeschlossen, weil Hitze und Rauchentwicklung die Feuerwehr zum Rückzug zwangen. Oberste Zielsetzung war es demnach, ein Übergreifen der Flammen auf den hinteren Teil des früheren Hotels „Westfälischer Hof“ sowie auf das Nachbarhaus zu verhindern. „Wir haben zwei Riegelstellungen gebildet“, sagte der Stadtbrandinspektor. Das Wasser wurde aus dem Großtanklöschfahrzeug, dem Hydrantennetz sowie Bullerbach und Odeborn herangeschafft. Nachdem das Feuer unter Kontrolle war, kam auch Netzmittel zum Einsatz. Die Kräfte am Einsatzort wurden kontinuierlich aus den Bad Berleburger Ortsteilen verstärkt: „Wir alarmieren die Kameraden so nach, wie wir sie benötigen.“ Das galt auch für die Drehleiter aus der Nachbarkommune Bad Laasphe, um aus der Luft von zwei Seiten gegen das mächtige Feuer vorgehen zu können.
Nicht zuletzt wegen der enormen Rauchentwicklung sperrte die Polizei den Bereich um das Ayurveda-Zentrum komplett ab, auf der B480 bildete sich in Richtung Schüllar ein langer Stau. Am Abend konnte der Verkehr zumindest langsam wieder an der Brandstelle vorbeilaufen. Welche Maßnahmen in den nächsten Tagen erforderlich sein werden, müssen die verantwortlichen Behörden nach der Besichtigung entscheiden. Klaus Langenberg stufte zumindest die Giebelseite des Gebäudes auf der Seite zum Homrighäuser Weg als einsturzgefährdet ein.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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