Fische im Orchestergraben

- So sehen glückliche „Karnevals“-Teilnehmer aus: Dirigentin Anja Bihlmaier, Moderator Jan Vering, das Jugendsinfonieorchester der Fritz-Busch-Musikschule und die „Tiere“, Schüler des Instrumentenkarussells der Musikschule. Foto: gmz
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gmz Siegen. Am Sonntagnachmittag erging eine Einladung an alle Tiere, „Karneval“ zu feiern. Und alle folgten der Einladung ins bis auf den letzten Platz besetzte Apollo: der majestätisch schreitende König der Tiere, der Löwe, vorneweg, gefolgt von den aufgeregt gackernden Hühnern mit dem Hahn, den brausenden Wildpferden, den „aufreizend tanzenden“ Schildkröten zum „Can-Can“ in Zeitlupe, den elegant tänzelnden Elefanten, den unbeschwert hüpfenden Kängurus, den gemessen dahingleitenden Fischen, die das Wasser nur durch die aufsteigenden Blasen in Bewegung setzen, die markerschütternd brüllenden „Persönlichkeiten mit langen Ohren“. Auch der nahezu unsichtbare Kuckuck war zu hören, die leicht flatternden Vögel, die klappernden Fossilien und der schwermütig-elegant dahingleitende Schwan. Das kann nur der berühmte „Karneval der Tiere“ sein, der am Sonntag im Apollo gefeiert wurde!
Die Musik für die Tiere wurde vom begeistert spielenden und präzise agierenden Jugendsinfonieorchester der Fritz-Busch-Musikschule Siegen gespielt (Einstudierung: Siegfried Fiedler), unter der mitreißenden Leitung von Anja Bihlmaier. Musikdramaturg Jan Vering vom Apollo-Team führte die großen und kleinen Gäste mit viel Verve und abwechslungsreich verpackten Informationen durch das „Fest“. Launig, aber unaufdringlich informierte er über den Komponisten Camille Saint- Saëns, den Mann mit dem merkwürdigen Vornamen, und die Geschichte dieser Komposition, ließ einzelne Musiker und ihre Instrumente „zu Wort“ kommen, testete die Instrumentenkenntnisse der Dirigentin, stellte die beiden Pianistinnen Evelyn Rück und Linda Löbbecke vor, beide Lehrerinnen der Musikschule, die mit ihrem Klavierspiel den Tieren bei ihrem Auftritt den richtigen „Tritt“ verliehen, verriet, wo Saint-Saëns „geklaut“ hat (toll, dieser schwere Tanz der leichten Muse!), suchte – und fand! – Elefanten im Apollo und ging auf eine Tauchfahrt in das Reich der Fische.
Das war eine tolle Idee, diese Fahrt in den Orchestergraben, („halte durch“, erklang aufmunternd eine helle Stimme aus dem Zuschauerraum), aus der der Moderator mit einem ganzen Bündel Fische wieder hochkam. Die Kinder des Instrumentenkarussells machten sich gut in ihren Fischhäuten! Überhaupt bestach dieses musikalische Theater durch kurzweilige (Szenen-)Wechsel, viele Informationen, tolle Musik und nette, zur Sache passende Gags.
Das Jugendsinfonieorchester machte seine Sache auch hervorragend, zeigte, dass es nicht nur den Schildkröten-„CanCan“ beherrscht, sondern auch den „echten“. Der Applaus für Dirigentin, Orchester (und Siegfried Fiedler) und Moderator Jan Vering war begeistert, so dass auch die Zugabe nicht ausblieb – mit dem Versprechen, im kommenden Jahr dieser ersten Kooperation von Apollo und Fritz-Busch-Musikschule eine weitere folgen zu lassen. Schön!
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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