Förderung für Mütter im Beruf
Mittel für Hauptprojekte auch für 2003 bewilligt / Kinderbetreuung steht im Mittelpunkt
sz Siegen. Für drei Projekte zur Förderung der Berufstätigkeit von Frauen und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie haben das Land Nordrhein-Westfalen, der Bund und die Europäische Union jetzt die Gelder bewilligt. Damit können die laufenden Angebote im Jahr 2003 weiter aufrecht erhalten werden, teilt Helga Dellori, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Siegen, mit. Gefördert werden die Kommunalstelle Frau und Beruf, der sozialpädagogische Dienst und die Servicestelle Kinderbetreuung.
Die Kommunalstelle Frau und Beruf zählt quasi zu den Klassikern, da das Projekt bereits seit 1990 bei der Gleichstellungsstelle der Stadt Siegen existiert. Ziel ist es, die Ausbildungs- und Berufschancen von Mädchen und Frauen durch Projekte und Initiativen zu fördern. Landesweit gibt es inzwischen über 50 Kommunal- und Regionalstellen.
Schwerpunkte in der Tätigkeit der Regionalstellen sind die Berufswahlorientierung, der berufliche Wiedereinstieg nach familiärer Berufspause, die Förderung von Chancen in Zukunftsberufen, die Förderung familienfreundlicher Arbeitszeiten in der Wirtschaft sowie die Unterstützung von Frauen, die sich selbstständig machen wollen.
Für die Stadt Siegen hat jetzt das zuständige Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes NRW mitgeteilt, dass die Landesförderung für 2003 gesichert ist. Danach erwartet die Stadt Siegen einen 80-prozentigen Zuschuss zu den Personal- und Sachkosten in Höhe von rund 256000 e. Zusätzlich übernimmt die Stadt einen Eigenanteil von 20 Prozent.
Der Sozialpädagogische Dienst ist für für viele Frauen aus der Stadt Siegen und aus dem Kreisgebiet eine wichtige Anlaufstelle beim beruflichen Wiedereinstieg. Aus Fördergeldern der Europäischen Union und des Bundes hat das örtliche Arbeitsamt diese Beratungsmöglichkeit für Frauen weiter unterstützt. Für Personal- und Sachkosten sind der Stadt Siegen für das kommende Jahr 28800 e bewilligt worden. Dafür steht eine Teilzeitstelle mit 19,25 Wochenstunden zur Verfügung, die innerhalb der Gleichstellungsstelle mit einer Diplom-Sozialarbeiterin besetzt ist, die Frauen berät, die nach familiärer Berufspause wieder einsteigen wollen.
Die Berufstätigkeit von Frauen steht und fällt mit der Kinderbetreuung. Dieser Zusammenhang wird unstreitig von allen gesellschaftlichen Bereichen anerkannt. Damit das zwischenzeitlich sehr vielseitige und in unterschiedlichster Trägerschaft vorhandene Angebot auch denjenigen zugänglich wird, die eine Kinderbetreuung suchen, wurde auf Initiative der städtischen Gleichstellungsstelle und der Abteilung Soziale Dienste die Service-Stelle Kinderbetreuung auf den Weg gebracht. Diese Stelle existiert seit Dezember 2000 und erfreut sich enormer Resonanz bei Frauen und Männern, die kurzfristig eine Kinderbetreuung brauchen. Häufig ist dies der Fall bei veränderten oder ungünstigen Arbeitszeiten, beim Wechsel vom Kindergarten zur Schule, beim Beginn einer Qualifizierung des Arbeitsamtes und vielfach während der Schulferien.
Die Service-Stelle Kinderbetreuung steht auch Unternehmen, Bildungsträgern und Institutionen zur Verfügung, die ihre Beschäftigten bei Problemen der Kinderbetreuung unterstützen wollen. Das Projekt wird über das Regionalsekretariat für Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung der Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe aus Fördergeldern der Europäischen Union und des Landes NRW mit rund 48700 e für Personal- und Sachkosten einer Fachkraftstelle gefördert. Ab 2003 übernimmt die Stadt Siegen die Gesamtverantwortung für dieses Projekt, das bislang als Kooperation mit der Neuen Arbeit Siegerland gGmbH bestand. Wie bisher ist die Service-Stelle-Kinderbetreuung im Rathaus Weidenau zu finden.
Mit der vernetzten Arbeit, so Helga Dellori, sei es in den letzten Jahren gelungen, in verschiedenster Weise zur Förderung der Frauenerwerbsarbeit und zu mehr Chancengleichheit auf dem regionalen Arbeitsmarkt beizutragen. Dies geschehe einerseits durch die Entwicklung von Qualifizierungsprojekten für Frauen in Zukunftsbereichen, durch Kooperation mit der Wirtschaft und Schulen im Bereich Berufswahlorientierung, durch individuelle Beratung als auch durch Unterstützung bei Kinderbetreuung und zum Thema Arbeitszeiten. Dies sei bislang und in der Zukunft nur möglich aufgrund der breiten Unterstützung durch die verschiedenen Arbeitsmarktakteure der Region, die immer wieder zum Gelingen beigetragen hätten.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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