Einzelhandel spricht von gedämpfter Stimmung
Frohsinn gegen schlechte Laune

- Mit Frohsinn empfing das Team von „Herr & Frau Mini“ die großen und kleinen Kunden elfengleich an der Alten Poststraße: Da das Geschäft am Nikolaus-Sonntag nicht öffnen durfte, wurde die Aktion um einen Tag vorgezogen.
- Foto: Anja Bieler-Barth
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nja Siegen. Eine fröhliche Elfe begrüßt die großen und kleinen Kunden in dem sonnenlichtdurchfluteten Lädchen in Siegens Alter Poststraße, fragt nach den Wünschen und verrät: „Der Nikolaus sitzt um die Ecke.“ Die Wichtelfrau stellt sich als Chefin des Fachgeschäfts „Herr und Frau Mini“ vor. Umgeben von Frohsinn beginnt ein Gespräch mit Tatjana Helm über auch ernste Themen: Die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf den Einzelhandel – auf das Weihnachtsgeschäft. Maskenpflicht, Abstandsregeln, verschlossene Türen der Gastronomie, Einlasskontrollen, kein Weihnachtsmarkt: Immer wieder im Laufe des Tages ist von einer gedämpften Stimmung die Rede.
Laufkundschaft vom Weihnachtsmarkt fehlt„Ich bin recht zufrieden“, sagt Tatjana Helm. „Wir decken mit unseren Waren, z. B.
nja Siegen. Eine fröhliche Elfe begrüßt die großen und kleinen Kunden in dem sonnenlichtdurchfluteten Lädchen in Siegens Alter Poststraße, fragt nach den Wünschen und verrät: „Der Nikolaus sitzt um die Ecke.“ Die Wichtelfrau stellt sich als Chefin des Fachgeschäfts „Herr und Frau Mini“ vor. Umgeben von Frohsinn beginnt ein Gespräch mit Tatjana Helm über auch ernste Themen: Die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf den Einzelhandel – auf das Weihnachtsgeschäft. Maskenpflicht, Abstandsregeln, verschlossene Türen der Gastronomie, Einlasskontrollen, kein Weihnachtsmarkt: Immer wieder im Laufe des Tages ist von einer gedämpften Stimmung die Rede.
Laufkundschaft vom Weihnachtsmarkt fehlt
„Ich bin recht zufrieden“, sagt Tatjana Helm. „Wir decken mit unseren Waren, z. B. der Kleidung, ja auch Bedarfe. Kinder wachsen auch in Krisenzeiten.“ Nein, sie und ihr Team verkleiden sich nicht den kompletten Advent. „Eigentlich wollten wir am Nikolaus-Sonntag öffnen. Da dies nun nicht erlaubt ist, haben wir unsere Aktion vorgezogen.“ Die Laufkundschaft vom Weihnachtsmarkt fehle spürbar – und auch die geschlossene Gastronomie wirke sich negativ auf die Umsätze aus.
„Das Gastro-Verbot spielt in vielen Gesprächen eine Rolle und stößt meist auf Unverständnis“, sagt Annedore Cronrath, während sie in ihrem Genussladen „Gut & gerne“ an der Löhrstraße gerade eine Grappaflasche festlich verpackt. Ihre Kunden seien geduldig und entspannt. Die Stimmung sei aber anders als sonst: „Den Leuten fehlt etwas.“ Gut für ihr Geschäft: „Essen und trinken sind gerade große Themen, da die Leute viel zu Hause und Urlaube ausgefallen sind.“ Die Tür stehe meist offen – Querlüften ist allerorten angesagt. Der Einlass reguliere sich von selbst: „Notfalls schicken wir das Personal in den Keller“, sagt sie augenzwinkernd.
Kunden kommen selten, kaufen dann aber mehr
Zufrieden ist auch Heike Lotz, die in ihrem urgemütlichen Laden „Wohnart“ an der Kölner Straße Geschenke und Accessoires anbietet. „Ich habe viele Stammkunden. Allein jene aus den Großstädten wie Köln, Dortmund und Münster fehlen mir.“ Eines zeige sich aber auch: Die Kunden kämen seltener, kauften dann aber mehr als sonst. „Bei Ihnen sind meine Lieblingstassen günstiger als im Internet“, sagt eine junge Frau und langt ordentlich zu. Auf der anderen Straßenseite kredenzt die „Röstwelt“ Kaffee in „To-go“-Bechern, verkauft Bohnen und Aufbrüh-Accessoires und bedauert, dass die Kunden sich nicht genussvoll ausruhen und aufwärmen dürfen: „Wir hatten extra in einen Virenfilter investiert“, sagt Susanne Walter.
Autor:Anja Bieler-Barth (Redakteurin) aus Siegen |
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