Mediziner ordnen Symptome ein
Harte Zeiten für Allergiker: Corona oder Heuschnupfen?

- Pollenallergiker haben inzwischen von Februar bis November „Saison“. Mit den Symptomen einer Covid-19-Infektion gibt es nur eine Schnittmenge.
- Foto: Pixabay (Symbolbild)
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
sabe Siegen. Wenn die Pollen von Hasel und Erle unterwegs sind, brechen für Allergiker harte Zeiten an. Die Augen jucken, manche haben Atembeschwerden. In Pandemie-Zeiten ist das doppelt unangenehm. Mit aufkommender Pollensaison müssen sich die Allergiker nämlich nicht nur mit „ihren“ Symptomen rumschlagen, sondern gleichzeitig auch mit einer Verunsicherung klarkommen, sobald die Nase läuft: Corona-Infektion oder Heuschnupfen?
Corona oder Heuschnupfen? Chefarzt vom Kreisklinikum Siegen liefert die Antwort
Chefarzt Dr. Jörg Hinrichs vom Siegener Kreisklinikum, unter anderem Facharzt für Allergologie, hat eine Antwort darauf.
sabe Siegen. Wenn die Pollen von Hasel und Erle unterwegs sind, brechen für Allergiker harte Zeiten an. Die Augen jucken, manche haben Atembeschwerden. In Pandemie-Zeiten ist das doppelt unangenehm. Mit aufkommender Pollensaison müssen sich die Allergiker nämlich nicht nur mit „ihren“ Symptomen rumschlagen, sondern gleichzeitig auch mit einer Verunsicherung klarkommen, sobald die Nase läuft: Corona-Infektion oder Heuschnupfen?
Corona oder Heuschnupfen? Chefarzt vom Kreisklinikum Siegen liefert die Antwort
Chefarzt Dr. Jörg Hinrichs vom Siegener Kreisklinikum, unter anderem Facharzt für Allergologie, hat eine Antwort darauf. „Typische Symptome einer Pollenallergie sind insbesondere Schnupfen, Augenjucken und -tränen und bei einer Beteiligung der unteren Atemwege auch Luftnot und Druckgefühl.“
Demgegenüber seien es bei einer Corona-Infektion der sogenannte trockene Husten, fieberhafte Temperaturen und eine allgemeine Abgeschlagenheit, ergänzt Hinrichs. Manche Patienten mit Covid-19-Erkrankung litten zudem an Durchfall und Bauchschmerzen. „Das sind Beschwerden, die wir bei der Pollenallergie nicht finden.“
Was laut einer Pressemitteilung der AOK allerdings vor beidem schützen soll: OP- oder FFP2-Masken: „Die verschärfte Maskenpflicht im Rahmen der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen erweist sich als positiver Nebeneffekt für Allergiker.“ Nach Informationen des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) könnten die Masken die Pollen zurückhalten und damit ein zusätzliches Werkzeug sein, um gut durch die Pollensaison zu kommen, heißt es weiter.
FFP2-Masken wirken als Filter
Auch Dr. Jörg Hinrichs spricht von einer „Reduktion der Pollenaufnahme.“ Der FFP2-Maske sei dabei die größere Effektivität zuzuschreiben. Aber: Erkauft werde die geringere Pollenbelastung „natürlich durch eine unter Umständen beschwerlichere Atmung“, die insbesondere bei Patienten mit manifestem Asthma bronchiale Probleme bereiten könnte. Und nicht zu vergessen: „Im Falle des Niesens kommt es zur Durchfeuchtung der Maske. Diese verliert damit ihre Schutzwirkung.“
Ein Dilemma des Masketragens als Virus- bzw. Pollenschutz sieht auch Dr. Claudia El Gammal, unter anderem Fachärztin für Allergologie und Naturheilverfahren am MVZ des Jung-Stilling-Krankenhauses.
„Während der jüngsten frühlingshaften Schönwetter-Periode klagten sehr viele Allergiker in meiner Praxis über sehr starke Symptome. Ganz so wie in den vorigen Jahren.“ Das an sich macht ihnen schon schwer zu schaffen. Allergie-Patienten, schickt sie nach, könnten die Masken weder im Freien noch zu Hause über längere Zeit tragen.
Tipps vom Experten
Dr. Jörg Hinrichs rät, den Pollenflugkalender bezüglich der Tätigkeiten im Freien zu beachten. Dazu gehöre u. a., dass sportliche Betätigungen am besten nach Regen oder einem Regenschauer durchgeführt würden, das Lüften der Wohnung bei hohen Pollenkonzentrationen zu vermeiden (die Pollenbelastung ist in der Stadt abends am stärksten und auf dem Land morgens zwischen 5 und 8 Uhr am ausgeprägtesten) und gegebenenfalls spezielle Pollenschutzgitter zu verwenden. „Zudem gibt es spezielle Raumluftfilter gegen Pollen.“ Außerdem solle man möglichst auf Teppiche verzichten. „Auch häufigeres Staubsaugen kann zu einer Reduktion der Pollenlast in der häuslichen Umgebung beitragen.“ Außerdem helfen Nasenduschen oder Spülungen sowie das Tragen einer Brille dabei, die Pollenexposition an den Schleimhäuten zu reduzieren. „Daneben gibt es verschiedene lokal oder in Tablettenform anzuwendende Medikamente, die die Symptomatik lindern können.“Autor:Sarah Benscheidt (Redakteurin) aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.