Helfen kann so einfach sein

- Besuchshunde sind besonders freundlich und umgänglich. Andreas Martynek und der sechsjährige Mero jedenfalls verstehen sich auf Anhieb bestens. Foto: bald
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cba Siegen. Ein Besuchshund macht Menschen glücklich. Oder zumindest glücklicher. Menschen, die schon lange allein sind oder ihr eigenes Haustier abgeben mussten, die krank, behindert oder benachteiligt sind. Besuchshunde lassen mit sich spielen, sich streicheln, mit kleinen Leckereien füttern oder sind vielleicht einfach nur da. Auf jeden Fall beurteilen sie ihr Gegenüber nicht nach menschlichen Maßstäben.
Den Besuchshundedienst Siegen gibt es bereits seit acht Jahren. Darüber freuen können sich die Menschen in Seniorenheimen, Schulen, im Kinderhospiz oder in Behindertenheimen. Auch die Bewohner des AWo-Wohnstätte Hengsbach in Siegen freuen sich regelmäßig über vierbeinigen Besuch.
Etwa einmal im Monat hat ein Besuchshund seinen Einsatz, für den er sich im Vorfeld auf Freundlichkeit und Umgänglichkeit testen lassen musste. Neben einem guten Grundgehorsam und einer hohen Reizschwelle sind das die Voraussetzungen, die ein Hund mitbringen sollte. Sein Mensch dagegen muss ohne Berührungsängste auf andere Menschen zugehen können und außerdem den eigenen Hund sehr gut kennen, um zum Beispiel Stresssymptome frühzeitig zu bemerken.
Denn Zwang ist Tabu. Für Sandra Eberts vom Besuchsdienst ist das eine Selbstverständlichkeit: „Wenn die Tiere mal keine Lust haben, zwingt sie niemand. Oft reicht auch ihre bloße Anwesenheit.“
Eberts, selbst mit ihrem Australian Shepherd Mero im Einsatz, hat bisher nur positive Erfahrungen gemacht. „Die Freude der Besuchten ist groß. Ein Herr steht zum Beispiel nur noch auf, wenn sein Besuchshund vorbeikommt.“Auch als Ruhepol, etwa beim Vorlesen in der Schule, sind die Tiere geeignet. „Wenn die Kinder dem Hund etwas vorlesen sollen, ist das für sie oft einfacher, denn der Hund korrigiert sie nicht.“ Auf diese Weise unterstützen Besuchshunde den Aufbau psychischer, physischer und seelischer Energien. Gerade dann, wenn mit einem Therapeuten zusammengearbeitet wird, zum Beispiel im integrativen Bereich. Die Menschen der Hunde machen diese Arbeit ehrenamtlich. Nur Weiterbildungen trägt der Arbeiter Samariter Bund (ASB), dem der Besuchshundedienst vor zwei Jahren beigetreten ist. 17 Halterinnen mit insgesamt 25 Vierbeinern decken Siegen und Umgebung bis in benachbarte Bundesländer ab.Derzeit wird außerdem Verstärkung gesucht. Der Besuchsdienst erstrecke sich auch auf andere Tiere, betont Eberts. Katzen und Kleintiere seien genauso willkommen wie Hunde. Interessierte können sich über die Homepage melden: www.asb-besuchshunde-siegen.de.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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