„Ich fühle mich gut“

- Hans-Walter Giesler schaut genau hin. Der 63-Jährige aus Eiserfeld spendete vorgestern zum 105. Mal sein Blut, um anderen zu helfen. Foto: wette
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wette Eiserfeld. Blut spenden tut nicht weh, sondern gut. Das wissen Hans-Walter Giesler und Michael Hirsch ganz genau: „Ich fühle mich nach der Spende immer richtig gut, gerade jetzt in der Winterzeit, in der man keine Bewegung hat“, sagt Michael Hirsch.
Wie viele andere Menschen zwischen Bad Berleburg und Burbach spenden die beiden Eiserfelder regelmäßig Blut. Michael Hirsch tat das vorgestern zum 94. Mal, Hans-Walter Giesler zum 105 Mal. Und die beiden wissen, warum: „Es herrscht Blutmangel. Andere brauchen Blut, und einem selber kann auch immer mal was passieren“, weiß Michael Hirsch, wie schnell man selber vom Spender zum Empfänger werden kann. Als Prellballer, der acht Mal die Deutsche Meisterschaft gewann, war er viel auf deutschen Straßen unterwegs und hat dort auch so manchen Unfall sehen müssen. „Fünf meiner ehemaligen Kameraden“, erzählt der 66-Jährige dann, „waren in den 90er Jahren sehr krank und brauchten Blut.“ Zwar seien sie später alle an ihren Krankheiten gestorben – doch das Blut hatten sie zuvor bekommen.
Eine klare Botschaft hatte Hans-Walter Giesler im Gepäck: „Viele Nichtspender sagen, das Rote Kreuz mache nur Geschäfte mit den Blutspenden. Aber das ist doch nur eine Ausrede. Ich kann auch 1000 Euro spenden, aber dafür gibt es keinen Tropfen Blut.“ Der 63-Jährige, der sich immer wieder freue, anderen Menschen auf so leichte Weise helfen zu können, fand es schade, dass es ihm nur 3 Prozent der Bevölkerung gleichtäten. „Man liest immer, dass Blut spenden Leben rettet. Aber es ist in der Bevölkerung nicht weit genug bekannt, dass man wirklich Leben rettet, denn so richtig live können die Menschen das nicht nachvollziehen“, sagt Hans-Walter Giesler. Und so hat der Eiserfelder seine ganz eigene Idee, wie man eventuell neue Spender motivieren könnte: „Es wäre gut, den Menschen zu sehen, der mein Blut bekommen hat. Das wäre ein Anreiz für jeden, Blut zu spenden. Aber das ist ja nicht möglich.“
Dass das Deutsche Rote Kreuz unlängst die Altersgrenze für Blutspender heraufsetzte, finden die beiden Eiserfelder nachvollziehbar. „Wenn jemand gesund ist, ist die Altersgrenze eigentlich egal“, meint Michael Hirsch, der wie Hans-Walter Giesler am vergangenen Donnerstag mit zu den ersten Spendern gehörte. Es folgten 128 weitere Spender – davon fanden immerhin acht erstmals den Weg ins DRK-Heim,
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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