Im nächsten Jahr rücken in Siegen die »Sheriffs« an
»Stadtwächter« achten unter dem Krönchen auf Ordnung
sob Siegen. Ob die Sache ein großer, ein kleiner oder möglicherweise gar kein Wurf wird, muss die Zukunft zeigen. Fest steht: Im kommenden Jahr sollen in Siegen flankierend zur Ordnungspartnerschaft mit der Polizei drei Stadtwächter Kaugummispuckern auf Maul und Bierdosenwerfern auf die Finger schauen. Das beschloss gestern der Haupt- und Finanzausschuss bei Enthaltung der SPD gegen die Stimmen der Grünen. Wie berichtet, hatte die CDU das Thema noch einmal aufs Tapet gebracht und dabei die Unterstützung von UWG und FDP erfahren.
Finanziert werden soll die Stadtwacht über das Programm »Arbeit statt Sozialhilfe«, was nicht nur bei SPD-Sprecher Karl Wilhelm Kirchhöfer Bedenken aufkommen ließ, ob sich denn ausgerechnet dieser Personenkreis für derartige ordnungsbehördliche Maßnahmen besonders eigne. Bürgermeister Ulf Stötzel zeigte sich demgegenüber zuversichtlich, dass es in den nächsten neun Monaten gelingen werde, geeignete Stadtwächter auszuwählen, die dann in speziellen Uniformen patrouillieren sollen.
Deren Auftreten, so erwartet Jürgen Dreisbach für die Unionsfraktion, werde präventiv wirken, was sich bei einer gestiegenen Kriminalitätsrate nur positiv bemerkbar machen könne. Schließlich sei diese Quote im Jahr 2002 gegenüber dem Vorjahr um über 20 Prozent gestiegen. Überdies, so Dreisbach, werde das subjektive Sicherheitsgefühl älterer Bürger gestärkt, um das es in Siegen nicht überall und zu allen Tageszeiten zum Besten bestellt sei.
Die SPD wollte dem Stadtwacht-Projekt letztlich nicht im Wege stehen, auch wenn die Sozialdemokraten nicht so recht glauben wollten, »dass drei Stadtwächter die Zahl der Straftaten reduzieren können«, wie Siegfried Köhl anmerkte. In seinen Augen und in den Augen seiner Fraktion müsse die Prävention in der Familie anfangen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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