Infos aus dem Bohrloch

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kk Spannend ist eine Leinwandprojektion des Teams rund um Prof. Dr. Otmar Loffeld. Das Zentrum für Sensorsysteme (ZESS) ist an der Satellitenmission TerraSAR-X beteiligt. Dabei handelt es sich um einen Fernerkundungssatelliten, der mit Mikrowellenstrahlung arbeitet und mit unterschiedlichen Betriebsmoden im Synthetic Aperture Radar (SAR) die Erdoberfläche witterungs- und tageszeitenunabhängig erfassen kann. Die Gruppe um Loffeld benutzt den Fernerkundungsatelliten allerdings auch als Beleuchter für ihren eigenen Empfänger. Der ist leicht zu bewegen. Auf Türmen und Aussichtsplattformen wird er installiert und betrieben. Wegen des günstigeren Einfallswinkels im Vergleich zum am Himmel kreisenden Satelliten gewinnen die Siegener bessere Höhenbilder und Materialien können auf Bildern besser unterschieden werden. Eingesetzt wird diese Methode zur Höhenmodellgewinnung, zur Oberflächenidentifizierung oder zum Nachweis tektonischer Aktivitäten. Bis zu 1 mm Oberflächenbewegung pro Jahr sind auf diese Weise auszumachen.
Wie Phantombilder entstehen
Prof. Dr. Volker Blanz kann Mona Lisa herzhaft lachen lassen. Sein Spezialgebiet ist die 3D-Gesichtserkennung, -rekonstruktion und -animation. Aus einem Foto wird ein 3D-Modell rekonstruiert. Der Computer benötigt dafür Vorwissen derart, dass beispielsweise die Nase aus dem Gesicht ragt. Damit er diese Kenntnisse erhält, wurden 200 Laserscans unterschiedlicher Gesichter gespeichert. Blanz: "Daraus lernt das Programm wie ein Gesicht aussehen kann und wie nicht." Das vorhandene Bild (Foto) wird von den Wissenschaftlern analysiert, dann versuchen sie, es nachzubilden. Dabei kommt es auf das richtige Mischverhältnis aus den gespeicherten Scans an. Angelaufen ist eine Kooperation mit dem Landeskriminalamt. Es geht um Verfahren zur Gesichtserkennung im Zusammenhang mit Kinderpornografie. Computer sollen die Personen erkennen können.
Infos aus der Tiefe
Um Tiefeninformation im wahrsten Sinne des Wortes geht es in einem Projekt, das ZESS-Geschäftsführer Dr. Klaus Hartmann vorstellt. In Kooperation mit einer Attendorner Firma wurde ein Online-Informationssystem entwickelt, das es auf recht einfache Art und Weise ermöglicht, beim Bohren in teils tiefe Tiefen Informationen über den Bohrkopf zu erhalten. Die Information wird praktisch von Rohrteil zu Rohrteil nach oben geschoben. Die auf diesem Sensornetzwerk basierende Technik wurde bereits auf einer Messe vorgestellt. Das Interesse von Unternehmen so recht groß, war zu vernehmen.
Mobile Roboter steuern
Nicht zuletzt die mobilen Roboter "Tom" und "Merlin" dürfen bewundert und auch gesteuert werden. Sie sind mit Sensoren ausgestattet, die verhindern, dass die Roboter gegen ein Hindernis fahren. Ziel der Forschung ist es, autonome Roboter mit "Kartengenerierung" zu entwickeln. Will heißen: Die Roboter sollen sich selbstständig in ihrer Umgebung bewegen und orientieren können. Der Fachbereich Bauingenieurwesen ist auf dem Parkplatz der Siegerlandhalle vertreten. Angeboten wurde nicht zuletzt der Bau sogenannter Leonardo-Brücken oder aber von Papierbrücken.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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