Jetzt naht die Stunde der Entscheidung
»Schicksalsspiel« gegen Kickers Stuttgart:
Trainer Adrion: »Kriegen gegen Siegen die Kurve«
geo Siegen. Der Unterschied zwischen Sportrfr. Siegen und den Stuttgarter Kickers ist eine durchgezogene Linie. Diese Linie markiert in den Regionalliga-Süd-Tabellen der Zeitungen den Scheitelpunkt zwischen gut und böse, zwischen Zukunftsperspektive und drohendem Untergang. Im Unterschied zu den »Sportfreunden«, die in der gesamten Saison noch nicht ein einziges Mal auf einem der wahrscheinlich fünf Abstiegsplätze standen, ist der ehemalige Bundesligist aus Stuttgart-Degerloch dort praktisch heimisch geworden. Somit reisen die »Klinsmann-Jünger« trotz der um drei Punkte und drei Plätze schlechteren Bilanz zum »Schicksalsspiel« am Sonntag (15 Uhr) sogar mit einem psychologischen Vorteil an: Stuttgart hat nichts mehr zu verlieren, Siegen noch immer alles!
Auch wenn der Abstiegskampf am Wochenende mit dem 34. Spieltag noch lange nicht entschieden sein wird, so kommt diesem fünftletzten Durchgang eine überdimensionale Bedeutung zu: mit den Partien Darmstadt - Elversberg und Schweinfurt - Kaiserslautern/A. am morgigen Samstag sowie der den Spieltag abschließenden Begegnung am Sonntag im Siegener Leimbach-Stadion treffen die sechs Mannschaften von Position 12 (gerettet; Kaiserslautern/A.) bis 17 (Abstiegsplatz; Stuttgart) in Direkt-Duellen aufeinander. Vermutlich wird sich ein oder zwei Teams ans rettende Ufer aus dem Abstiegstumult verabschieden, bei der einen oder anderen wird der Hoffnungspegel auf »Durchhalteparolen-Niveau« sinken.
Dazwischen die Siegener »Sportfreunde«, die ihr Hoffnungspotenzial ganz auf die Heimstärke gründen. Schließlich hat man vor den eigenen Fans schon neun Mal gewonnen, in der Fremde aber erst einmal, noch dazu am allerersten Spieltag in Wehen. Außerdem führen die beiden verbleibenden Auswärtsspiele ins tiefe Bayern zu den vermutlich künftig in der 2. Bundesliga auftrumpfenden Teams aus Regensburg und Unterhaching. Also müssen die rettenden (sechs) Zähler auf der Baustelle Leimbach-Stadion her - komme, was da wolle.
Die Tore müssen nach wie vor die Spieler schießen (oder verhindern), aber gerade den Heimspiel-Effekt können die Siegener Fans mitbestimmen, weshalb auch Siegens Trainer Ingo Peter auf eine Solidarisierungswelle hofft und die Nähe der Zuschauer sucht: »Wir haben gesehen, dass einige der jungen Spieler mit Stress schlecht umgehen können. Dabei können am besten unsere Fans helfen, wenn sie auch mal schlucken, falls Negatives passiert. Wenn wir es nämlich trotzdem schaffen, wäre das trotz aller Widrigkeiten in dieser Saison einfach sensationell!«
Besonders hart treffen die Siegener derzeit die Verletzungssorgen gerade der Routiniers. Immerhin stehen John van Buskirk und Romas Cirba am Sonntag definitiv zur Verfügung, wirkten im Training in dieser Woche aber trotz hoher Motivation am Ende eben doch sehr müde. Besser ist es um Bruno Custos bestellt, der am Sonntag wieder in der Anfangsformation stehen dürfte. Dagegen scheint die Saison für Sascha Bäcker beendet, der aufgrund einer Sehnenentzündung im Knie die Fußball-Schuhe für mehrere Wochen an den Nagel hängen muss.
Vermutlich wird Trainer Ingo Peter gegen die ein klassisches 4-4-2-System bevorzugenden Kickers zur Dreier-Kette zurück kehren (wie im letzten Heimspiel gegen Frankfurt). Es bleibt aber abzuwarten, ob Slobodan Kresovic oder Jozef Kotula dem flinken Franzosen weichen muss. Außerdem erscheint es noch offen, ob Peter auf Jens Truckenbrod oder Romas Cirba in der Anfangsformation zurück greifen wird.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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