Kampf um die Freiheit

- Die in Burbach lebende Autorin Kerstin Cameron las im Siegener Jung-Stilling-Krankenhaus. Foto: Diakonie
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sz Siegen. Kerstin Cameron hat im Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus aus ihrem Bestseller „Kein Himmel über Afrika“ gelesen. Ein Jahr verbrachte die vierfache Mutter in einem tansanischen Gefängnis. Zwei Jahre nach dem Selbstmord ihres Mannes hatte man sie wegen Mordverdachts verhaftet. In der Lesung schilderte die Autorin ihre Empfindungen und Gedanken, die sie während ihrer Haft durchlebte. Die nötige Kraft in dieser schweren Zeit gaben ihr Familie und Freunde. Täglich brachten sie ihr Essen in die nur wenige Quadratmeter große Zelle und nahmen den Kampf um ihre Freiheit auf.
Als sie verhaftet wurde, ahnte Cameron noch nicht, was ihr bevorstand. „Obwohl ich fast mein ganzes Leben in Afrika verbracht habe, war die dortige Justiz eine unbekannte Größe für mich“, erklärt die Tochter deutscher Eltern.
Trotz der Erlebnisse hat sie „ihrem“ Afrika nach der Freilassung nicht den Rücken gekehrt. Zwar lebt sie heute in Burbach, reist jedoch regelmäßig nach Tansania – vor allem, um den dort inhaftierten Frauen zu helfen. „Den afrikanischen Frauen ergeht es sehr viel schlechter, als es mir als Weißer ergangen ist“, so Cameron. Sie gründete den Verein „Bahati“, der die medizinische Versorgung in den Gefängnissen unterstützt und sich um die Kinder inhaftierter Mütter kümmert.
Die Veranstaltung war der Auftakt einer Lesungsreihe im Rahmen der Kunstausstellung „ARThroskopie“, in der auch Cameron Ölgemälde ausstellt – mit afrikanischen Motiven. Die Fortsetzung folgt am 22. Oktober um 19 Uhr im Konferenzraum des Krankenhauses. Dann liest Tanja Corbach unter dem Motto „Zeit für Wesentliches“ eigene Texte und Kurzgeschichten.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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