20 Millionen Euro für moderne Technik und edles Ambiente
Karstadt: Uni ist angekommen

- Das neue Hörsaalzentrum der Uni Siegen am Karstadt-Gebäude überzeugt mit toller Technik und anspruchsvollem Ambiente.
- Foto: kalle
- hochgeladen von Sonja Schweisfurth (Redakteurin)
mir Siegen. Auf Studierende und Professoren am Unteren Schloss wartet ein traumhaftes Ambiente, der neue Uni-Trakt auf und am Karstadt-Kaufhaus lässt keinen Wunsch offen. 20 Millionen Euro hat die Universität in Lernen und Lehren unter Luxus-Bedingungen gesteckt. Stolz stellte Uni-Kanzler Ulf Richter das Hörsaalzentrum am Freitagnachmittag vor: „Ich bin ein bisschen verliebt in dieses Zentrum.“
Recht hat er. Einmalig ist das Projekt auf jeden Fall, in ganz Europa haben sich Richter und sein Team umgesehen, Eindrücke gesammelt und in ungezählten Meetings in die Planungen einfließen lassen.
mir Siegen. Auf Studierende und Professoren am Unteren Schloss wartet ein traumhaftes Ambiente, der neue Uni-Trakt auf und am Karstadt-Kaufhaus lässt keinen Wunsch offen. 20 Millionen Euro hat die Universität in Lernen und Lehren unter Luxus-Bedingungen gesteckt. Stolz stellte Uni-Kanzler Ulf Richter das Hörsaalzentrum am Freitagnachmittag vor: „Ich bin ein bisschen verliebt in dieses Zentrum.“
Recht hat er. Einmalig ist das Projekt auf jeden Fall, in ganz Europa haben sich Richter und sein Team umgesehen, Eindrücke gesammelt und in ungezählten Meetings in die Planungen einfließen lassen.
Einmalig in Europa
„Nirgends sonst im europäischen Ausland ist bisher jemand auf die Idee gekommen, ein bestehendes Kaufhaus oben aufzuschneiden und einen Uni-Trakt oben draufzusetzen“, ordnet der Kanzler das Mammut-Projekt ein. „Eine Riesenherausforderung ist das gewesen, alles ist bei laufendem Karstadt-Betrieb passiert.“ 2018 und 2019 stets mit Baustopp von November bis Januar, um Weihnachtsmarkt und mehr möglich zu machen.
Später in einem den Hörsäle gerät Richter ins Plaudern, lobt Handwerker für die tolle Verarbeitung der Materialien und hebt plötzlich einen Bauleiter besonders hervor: „Der hatte an einem sehr regnerischen Wochenende eine Ahnung, als ob er mal nach dem Rechten sehen müsste. Richtig. Zwei Pumpen waren ausgefallen. Das Dach war offen. Noch zwei Zentimeter, dann wäre das Regenwasser über die schützenden Folien ins Mauerwerk gelaufen.“
Foto-Blick aufs Untere Schloss
Szenenwechsel zurück ins fertige Foyer vor den Hörsälen. Wer die Treppe erklommen hat, geht nicht automatisch weiter, sondern ergötzt sich am Foto-Ausblick auf das Schloss. Die betont gläserne Front nimmt den Betrachter unwillkürlich in Beschlag.
Am diesigen Freitag war es nicht vollends zu erkennen, aber die Scheiben haben eine besondere Qualität und werden im Sommer hinreichend die Sonne absorbieren. 280 qm Fläche eignen sich bestens für kleine und mittlere Veranstaltungen oder Empfänge. Nicht allein gedacht für Uni-Leute, auch die Bürger sollten sich dafür interessieren dürfen.
Bezug zur Stahlregion Siegerland
Ein optisches Detail im Foyer fällt auf: die Wände, etwas dunkel, mit Schatten und einem metallischen Touch behaftet. Architektin Sandra Hülpisch hilft Richter mit Details aus: „Das sind warmgewalzte Stahlblechtafeln, drei Millimeter stark und ein bewusstes Stilelement.“
Gemeint ist die bewusst zum Ausdruck gebrachte Verbundenheit mit der Stahlregion Siegerland. Die Tafeln sind leider nicht von hier, weiß die Architektin, „aber der Schlosser, der die Elemente verbaut hat, stammt aus der Region. Das ist ein toller Bezug“, strahlt Richter Freude aus.
Hösaal ist Friedrich Schadeberg gewidmet
Drei Hörsäle bilden den Kernbereich, einer mit 594 Plätzen, zwei für je 202 Köpfe. Der große Hörsaal ist Friedrich Schadeberg gewidmet, sein Name prangt in großen Lettern vor dem Eingang. Der 2018 verstorbene Chef der Krombacher Brauerei gilt als großer Förderer von Wissenschaft, Kunst und Kultur.
Bis zu 1350 Studenten können gleichzeitig im neuen Hörsaalzentrum lernen und arbeiten. Neben den Hörsälen passiert dies in sieben Seminarräumen unterschiedlicher Größe. Alle sind ausgestattet mit allerneuester Technik im Medienbereich. Sollten Professoren zuweilen etwas unleserlich und klein auf eine der Tafeln malen, hochauflösende Kameras zaubern daraus maximal Lesbares auf große LED-Wände.
Besonders gute Akustik
Selbst in der obersten Reihe ist die Lese-Qualität noch immer sehr hoch. Besondere Mühe haben sich die Planer und Erbauer mit der Akustik gegeben. Auch ohne Mikrofon kann das gesprochene Wort mühelos verstanden werden: „Wir haben lange an der Akustik gefeilt“, versichert der Kanzler.
Alle Vorlesungen können mühelos gestreamt werden. Die Übertragung ins Netz geschieht quasi in Echtzeit. „Das ist Technik, die einfach nur begeistert“, sagt Richter aus voller Überzeugung.
Auch bei den studentischen Ablagefächern – in früheren Jahren und Jahrzehnten in Unis stets ein Mangel – hat man sich etwas gedacht. Sie sind in die Wände eingebaut, haben Zahlenschlösser und eine Eigenart: Sie springen um Mitternacht automatisch auf, ein Student kann darin nicht über Monate seinen halben Hausstand verstauen.
Neue Räume der Uni sollen genutzt werden
Viele Studenten wollen zurück in Präsenzveranstaltungen, 80 Prozent werden Corona-bedingt aber noch digital ablaufen. Das Ordnungsamt der Stadt Siegen hat alles geprüft, statt der 1350 Plätze können in Coronazeiten aktuell nur 175 parallel genutzt werden. Alle freigegebenen Sitzplätze sind genau markiert, die zwei Meter Abstand werden überall eingehalten. Richter: „Wir wollen die neuen Räume auch tatsächlich nutzen.“ Michael Roth
Autor:Michael Roth (Redakteur) aus Siegen |
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