Ev. Kirche von Westfalen ist gegen gegen Präsenzgottesdienste
Katholiken wollen Weihnachtsgottesdienste feiern

- Ob die Kirchen an Weihnachten leer bleiben oder nicht, das können sie selbst entscheiden. Der ev. Kirchenkreis Siegen will der Empfehlung der Landeskirche folgen. „Wir wollen ein einheitliches Verfahren, keinen Flickenteppich“, so Superintendent Peter-Thomas Stuberg.
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sp Siegen/Olpe. Keine Präsenzgottesdienste und kirchlichen Versammlungen ab sofort und bis vorerst zum 10. Januar 2021: Diese eindeutige Empfehlung sprach gestern die ev. Kirche von Westfalen aus. Mit eingeschlossen sind auch die Weihnachtsfeiertage und die geplanten Gottesdienste und Aktionen unter freiem Himmel. Das sei das Ergebnis eines intensiven und kontroversen Beratungsprozesses, schreibt die Landeskirche.
Landekirchliche Empfehlung gibt Richtung vor„Wir werden uns an die landeskirchliche Empfehlung vollumfänglich halten“, sagt Siegens Superintendent Peter-Thomas Stuberg: „Wir haben Verantwortung zu übernehmen.“ Auch wenn sich bislang an alle Regeln gehalten worden sei, so bestehe ein Restrisiko. Stuberg hatte am Mittwoch mit den Pfarrerinnen und Pfarrern des ev.
sp Siegen/Olpe. Keine Präsenzgottesdienste und kirchlichen Versammlungen ab sofort und bis vorerst zum 10. Januar 2021: Diese eindeutige Empfehlung sprach gestern die ev. Kirche von Westfalen aus. Mit eingeschlossen sind auch die Weihnachtsfeiertage und die geplanten Gottesdienste und Aktionen unter freiem Himmel. Das sei das Ergebnis eines intensiven und kontroversen Beratungsprozesses, schreibt die Landeskirche.
Landekirchliche Empfehlung gibt Richtung vor
„Wir werden uns an die landeskirchliche Empfehlung vollumfänglich halten“, sagt Siegens Superintendent Peter-Thomas Stuberg: „Wir haben Verantwortung zu übernehmen.“ Auch wenn sich bislang an alle Regeln gehalten worden sei, so bestehe ein Restrisiko. Stuberg hatte am Mittwoch mit den Pfarrerinnen und Pfarrern des ev. Kirchenkreises Siegen konferiert. Trotz der Trauer und Enttäuschung darüber, dass sich viel Mühe gemacht worden sei, überwiege die Vernunft. Die Präsenzgottesdienste – auch die an der frischen Luft – sollen nicht stattfinden. Da seien sich alle einig gewesen, so Stuberg. Entscheiden werden in den kommenden Tagen die Presbyterien. „Wir wollen ein einheitliches Verfahren, keinen Flickenteppich“, ergänzt er. „Wir verstehen die Enttäuschung von vielen Menschen, die zu Weihnachten kommen wollten.“ Es sei aber bereits ab Freitag festzustellen gewesen, dass die Anmeldungen für die Gottesdienste zurückgegangen seien, sagt der Superintendent. „Das ist ein Zeichen, dass die Menschen die Maßnahmen ernst nehmen und Kontakte reduzieren wollen.“ Und: „Wir müssen Weihnachten 2020 anders feiern. Dafür haben wir Angebote. Sie sind kein Ersatz, aber sie sind nicht nichts.“ Kirchen sollen zudem zu bestimmten Zeiten geöffnet werden – als Ort der Stille und zum Beten.
"Es gibt kein Falsch oder Richtig"
„Wir sind noch in einem Denkprozess“, sagt die Pressesprecherin des ev. Kirchenkreises Altenkirchen,
Petra Stroh. Die Kirchengemeinden orientierten sich an der ev. Kirche im Rheinland, eine Empfehlung sei aber nicht ausgesprochen worden. „Und wie unser Präses sagt: Es gibt kein Falsch oder Richtig.“
Am Geplanten festhalten
Dechant Karl-Hans Köhle vom Dekanat Siegen erklärt: „Wir bleiben bei unserer Linie und wollen festhalten an den bisher geplanten Dingen.“ Vom Erzbistum Paderborn sei am Dienstag der Hinweis gekommen, dass Gottesdienste mit Hygienekonzepten weiterhin stattfinden sollen. Gemeindegesang wird es nicht geben. Köhle sagt auch: „Wir sehen die Erkrankten, die Zahlen, was die Pflegedienste, was die Ärzte leisten, aber dennoch wollen wir das religiöse Angebot machen, weil das auch zum Menschen gehört.“
Weihnachtsgottesdienste mit Hygienekonzept
„Die Weihnachtsgottesdienste werden unter Berücksichtigung der Schutz- und Hygienekonzepte stattfinden“, so der Dechant des Dekanats Kirchen, Rudolf Reuschenbach. „Die Leute suchen in dieser Zeit Spiritualität und die Kraft aus dem Glauben.“
Auch das Dekanat Südsauerland richtet sich nach den Empfehlungen des Erzbistums Paderborn und wird weiterhin Gottesdienste unter den Hygiene- und Schutzkonzepten durchführen.
Entscheidung den Gemeinden überlassen
Die Vereinigung evangelischer Freikirchen in Deutschland teilt mit, dass die Entscheidung für oder gegen einen Gottesdienst mit Teilnehmern den einzelnen Gemeinden überlassen sei. Gesang, sowohl in Räumen als auch im Außenbereich, soll es nicht geben. „Gottesdienste allgemein und besonders die Weihnachtsgottesdienste gehören zum Kern gemeindlichen Lebens und geben Menschen gerade in Zeiten einer Krise Hoffnung und Halt“, heißt es. Aber man habe auch eine Verantwortung, und ein freiwilliger Verzicht könne ein „Signal der Solidarität“ sein.
Der ev. Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein überlässt es ebenfalls den Gemeinden, ob Präsenzgottesdienste stattfinden oder nicht. Eine klare Empfehlung hat er nicht ausgesprochen. Verbandspräses Manfred Gläser weiß aber von einigen Gemeinden, die zurzeit keine Gottesdienste mit Teilnehmern feiern.
Ob und in welcher Form Gottesdienste stattfinden, das ist unter anderem auf den Internetseiten der Kirchen und Gemeinden nachzulesen.
Autor:Sarah Panthel (Redakteurin) aus Siegen |
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