Erkenntnisse von Prof. Dr. Winfried Gassmann
Kaum Risiko für jüngere Menschen beim Boostern mit Moderna

- Auch jüngere Menschen können sich die Booster-Impfung mit dem Vakzin von Moderna spritzen lassen.
- Foto: Pixabay (Symbolbild)
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
ihm Siegen. „Es gibt nun keinen Grund mehr für jüngere Menschen, die Booster-Impfung mit dem Impfstoff von Moderna abzulehnen.“ Prof. Dr. Winfried Gassmann, ehemaliger Chefarzt der Onkologie am St-Marien-Krankenhaus in Siegen, engagiert sich im Ruhestand für möglichst flächendeckende Corona-Impfungen. An der Klinik hat er das Personal mitsamt Angehörigen wochenlang geboostert.
Am 23. Dezember entdeckte er eine neue Studie des Paul-Ehrlich-Instituts, die Nebenwirkungen der Corona-Impfungen dokumentiert und analysiert. Erstmals, so Gassmann, gebe es darin auch Auswertungen zu den Folgen der Booster-Impfungen. Und zwar mit einem überraschenden Ergebnis: Das Risiko einer Herzmuskelentzündung ist sowohl nach einem Booster mit Moderna als auch mit Biontech/Pfizer gering. Die Konsequenz laut Gassmann: „Beim Boostern können für Männer und Frauen sowohl das Biontech- als auch das Moderna-Präparat in den Altersgruppen ab 18 Jahren gegeben werden.“
Bisher wurde jungen Menschen von Moderna beim Boostern abgeraten
Die bisherige Praxis von Winfried Gassmann war eine andere. Männer bis 35 Jahren bekamen bei der Auffrisch-Impfung möglichst kein Moderna, ebenso Frauen zwischen 18 und 29. Denn in diesen Altergruppen war nach der ersten und vor allem nach der zweiten Impfung deutlich häufiger eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) oder eine Perikarditis (Herzbeutelentzündung) aufgetreten, wenn mit Moderna geimpft wurde. Das Risiko für junge Männer zwischen zwölf und 29 Jahren lag bei mehr als elf Fällen pro 100.000 Impfungen, bei 30- bis 39-Jährigen immerhin noch bei knapp fünf Fällen. Wurde Biontech/Pfizer gegeben, betrug die Fallzahl bei den männlichen Jugendlichen 4,9, bei den jungen Männern bis 29 Jahre 4,7 und bei den 30- bis 39-Jährigen 1,9.
Die Booster-Bilanz aber zeigt ganz andere Werte. Danach ist für beide Impfstoffe das Risiko, eine Entzündung des Herzens zu bekommen, sehr gering. Winfried Gassmann: „Deshalb kann die differenzierte Praxis jetzt aufgegeben werden. Spannend ist die Frage, wann die Impfkommission Stiko die neuen Daten in Handlungsempfehlungen umsetzen wird.“


Autor:Irene Hermann-Sobotka (Redakteurin) aus Siegen |
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