Hybridfahrzeuge und Steuererleichterungen
Kein schlechtes Jahr für den Autohandel

- Hybridfahrzeuge haben auch im Jahr 2020 für das heimische Kfz-Gewerbe für schöne Umsatzzuwächse gesorgt.
- Foto: Pixabay (Symbolbild)
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
kalle/sz Siegen/Olpe. Vom Lockdown im Frühjahr mit stationärem Verkaufsverbot und teilweise geschlossenen Kfz-Zulassungsstellen über Lieferengpässe bei Neuwagen bis hin zum deutlich erhöhten Umweltbonus für E-Fahrzeuge: Das Corona-Jahr 2020 brachte den heimischen Betrieben ein Wechselbad der Gefühle. „Solch ein Jahr möchten wir alle nicht noch einmal erleben“, so der Pressesprecher der Innung des Kfz-Gewerbes Westfalen-Süd, Oliver Klimke. Er spricht aktuell für rund 200 Betriebe in den beiden Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe. Selbst die Werkstätten litten im März und April unter deutlich reduzierter Auslastung, obwohl sie im Lockdown aufgrund ihrer Systemrelevanz weiter geöffnet waren.
kalle/sz Siegen/Olpe. Vom Lockdown im Frühjahr mit stationärem Verkaufsverbot und teilweise geschlossenen Kfz-Zulassungsstellen über Lieferengpässe bei Neuwagen bis hin zum deutlich erhöhten Umweltbonus für E-Fahrzeuge: Das Corona-Jahr 2020 brachte den heimischen Betrieben ein Wechselbad der Gefühle. „Solch ein Jahr möchten wir alle nicht noch einmal erleben“, so der Pressesprecher der Innung des Kfz-Gewerbes Westfalen-Süd, Oliver Klimke. Er spricht aktuell für rund 200 Betriebe in den beiden Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe. Selbst die Werkstätten litten im März und April unter deutlich reduzierter Auslastung, obwohl sie im Lockdown aufgrund ihrer Systemrelevanz weiter geöffnet waren.
Rückstand aus dem Frühjahr ist nicht mehr aufzuholen
Ab Juni habe sich die Lage in den Firmen dann wieder stetig verbessert. Trotzdem sei der im Frühjahr erlittene Rückstand in diesem Gewerbe bis zum Jahresende nicht mehr aufzuholen.
Viele Betriebe hätten jedoch die Krise als Chance genutzt, um zum Beispiel die Digitalisierung voranzutreiben. Wie unverzichtbar der stationäre Autohandel als Schnittstelle zwischen Hersteller und Kunde nach wie vor sei, lasse sich beispielhaft an der stark wachsenden Zahl von Elektro- und Hybridfahrzeugen festmachen. „Hier ist erhöhter Aufwand für grundsätzliche und umfassende Beratung zu leisten!“
Corona ohne großen Einfluss auf den Abverkauf
Corona selbst hat keinen großen Einfluss auf den Abverkauf gehabt. Klimke: „Über das gesamte Jahr betrachtet ist der Einfluss eher gering. Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr und den damit geschlossenen Verkaufsausstellungen gab es vereinzelt Preissenkungen, der Online-Verkauf ging weiter. Die Situation im Gebrauchtwagenbereich hat sich aber seitdem wieder beruhigt.“
Im Neuwagenbereich haben die Händler profitiert, die Hybrid- und Elektrofahrzeuge im Angebot haben. Wie hoch ist aktuell der Anteil der Elektro- und Hybrid-Modelle im Neuwagenverkauf? Eine valide Aussage zum Zulassungsanteil 2020 dieser Fahrzeuge könne man erst am Jahresende treffen, da viele Fahrzeuge zwar bestellt, aber noch nicht produziert, ausgeliefert und zugelassen sind, so Klimke. Viele im Jahr 2020 verkaufte Hybrid- und Elektrofahrzeuge werden durch die hohe Nachfrage und daraus resultierenden langen Lieferzeiten erst 2021 ausgeliefert und tauchen auch erst dann in der Zulassungsstatistik auf. Klimke: „Ich gehe in meiner persönlichen Einschätzung von einem Anteil von Hybrid- und Elektrofahrzeugen im Neuwagenbereich von 15 bis 20 Prozent aus.“
Hybrid- und Elektrofahrzeuge preislich interessant
Durch die staatliche Förderung, den Umweltbonus und den Steuervorteilen sind diese Neuwagen preislich sehr interessant geworden. Dies hat zu einer ungewöhnlich hohen Nachfrage für einzelne Modelle geführt. Das Nadelöhr seien hier „die begrenzten Produktionskapazitäten der Hersteller für diese Modelle“. Der heimische Autohandel betont, wie wertvoll das eigene Auto in der Corona-Krise als geschützter Raum sei. Viele Menschen würden es den öffentlichen Verkehrsmitteln vorziehen aus Angst, sich anzustecken. „Im eigenen Auto fühlen wir uns sicher. Das ist eine gute Botschaft für unsere Branche!“
Die Pandemie formt die Branche aber auch anderweitig: „Wie viele Autohäuser sind durch Corona-Pandemie übernommen worden bzw. stehen kurz vor einer Fusion oder Übernahme?“, lautet hier die Frage. „Übernahme- und Fusionsgespräche haben auch schon viele Jahre vor Corona die Autohaus-Branche geprägt“, so Klimke weiter. Der Trend zu großen Autohausfusionen und Übernahmen besteht schon seit vielen Jahren. Übernahmen, die in diesem Jahr stattgefunden haben, seien nicht Corona-bedingt, sondern hätten oft mit den Auflagen und der Ausrichtung der Automobilhersteller zu tun. Für kleinere Autohäuser sind diese Vorgaben oft nicht mehr umsetzbar.
Für das kommende Jahr erhoffen sich die Autohäuser eine langsame Rückkehr zu normalen Verhältnissen.
Autor:Karl-Hermann Schlabach (Redakteur) aus Siegen |
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