Beschäftigung bleibt stabil
Konjunkturumfrage: Mehr Aufträge in Metallindustrie

- Die Siegerländer Metallindustrie ist verhalten optimistisch – nach den Corona-Einbußen sehen die Unternehmen eine „Entwicklung nach vorne“.
- Foto: Freepik/symbolfoto
- hochgeladen von Praktikant Online
tin Siegen. Verhaltener Optimismus: Das ist die aktuelle Maxime im Verband der Siegerländer Metallindustriellen (VdSM) zur momentanen Konjunkturlage. Die hat der Verband unter den Mitgliedsunternehmen per Umfrage ermittelt und am Dienstag die Ergebnisse in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.
Demnach erkennen die Metallunternehmen nach den Einbußen der Pandemie-Zeit „eine Entwicklung nach vorne“, wie es der Geschäftsführer des Verbandes, Thorsten Doublet, beschreibt. „Das ist jedoch mit gewissen Dämpfern versehen.“ Die Auftragslage im In- und Ausland habe sich aus Sicht der Unternehmen im Vergleich zu 2020 beispielsweise verbessert. Die Ertragserwartungen stimmten die Mehrzahl der Arbeitgeber jedoch nur in geringem Maße optimistisch.
tin Siegen. Verhaltener Optimismus: Das ist die aktuelle Maxime im Verband der Siegerländer Metallindustriellen (VdSM) zur momentanen Konjunkturlage. Die hat der Verband unter den Mitgliedsunternehmen per Umfrage ermittelt und am Dienstag die Ergebnisse in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.
Demnach erkennen die Metallunternehmen nach den Einbußen der Pandemie-Zeit „eine Entwicklung nach vorne“, wie es der Geschäftsführer des Verbandes, Thorsten Doublet, beschreibt. „Das ist jedoch mit gewissen Dämpfern versehen.“ Die Auftragslage im In- und Ausland habe sich aus Sicht der Unternehmen im Vergleich zu 2020 beispielsweise verbessert. Die Ertragserwartungen stimmten die Mehrzahl der Arbeitgeber jedoch nur in geringem Maße optimistisch. „Viele Unternehmen im Kreis fahren aktuell nur auf Sicht“, ergänzt der neue Vorsitzende der Siegerländer Metallindustriellen, Christian Kocherscheidt.
Die Probleme der Zeit
Kocherscheidt, bekannt als Geschäftsführer des Bad Berleburger Unternehmens EJOT Holding, erläutert die Gesamtlage, in der die metallverarbeitenden Betriebe derzeit agieren. Die beginnende Omikron-Welle habe im Herbst bei Teilen der sich erholenden Wirtschaft wieder zu konjunkturellen Einbrüchen geführt. Man habe zudem in 2021 Probleme mit den Lieferketten gehabt. „Eine Materialknappheit wie im vergangenen Jahr hat es zuletzt nur zu Zeiten der Wende gegeben“, ordnet Kocherscheidt seine Aussage ein.
Eine Materialknappheit wie im vergangenen Jahr hat es zuletzt nur zu Zeiten der Wende gegeben.
Christian Kocherscheidt
Geschäftsführer EJOT Holding
Bad Berleburg
Engpässe bei Mikrochips gebe es noch immer. Hinzu komme das Problem Rahmede-Talbrücke auf der A 45: 76 Prozent der Unternehmen sagten, dass ihnen wegen des Brücken-Neubaus zusätzliche Kosten entständen.
Die überregional verbreitete Prognose, die Wirtschaft werde sich erholen, teilt der VdSM für die Region Siegerland-Wittgenstein nur bedingt. Die im Kreisgebiet starke Automobil-Zulieferindustrie leide beispielsweise mehr unter den Lieferengpässen als die Hersteller selbst, sagt Doublet.
Trotz der angesprochenen Probleme, viele Ergebnisse der Konjunkturumfrage umschreiben eine durchaus positive Entwicklung. Nur ein Zehntel der Betriebe bewertet die Geschäftslage aktuell als „schlecht“. 2020 waren es noch 40 Prozent. Vier Fünftel glauben auch nicht, dass sich die Geschäftslage im nächsten halben Jahr verschlechtern werde.
Verbesserungen beim Export
Aufträge aus dem Ausland, „die für unsere exportabhängige Region sehr wichtig sind“, wie Doublet betont, scheint es im Vergleich zum vorigen Jahr wieder mehr gegeben zu haben. 53 Prozent der Unternehmen bezeichneten die Auftragslage in der Konjunkturumfrage nämlich als „gut“. 2020 waren es nur 19 Prozent. Ein knappes Drittel glaubt, dass sich die Auftragslage im Ausland in den nächsten sechs Monaten noch weiter verbessern wird.

- Christian Kocherscheidt
- Foto: archiv
- hochgeladen von Praktikant Online
Grund zu mehr als verhaltenem Optimismus gibt dem VdSM die stabile Lage bei Beschäftigung und Ausbildung: Rund zwei Drittel der Unternehmen planen laut Umfrage im ersten Halbjahr 2022 keine personellen Veränderungen. 35 Prozent wollen demnach neu einstellen - nur fünf Prozent kündigen an, Personal abzubauen.
Ausbildungsplätze halten
An den aktuellen Ausbildungsplätzen wollen alle befragten Betriebe festhalten. 15 Prozent möchten sogar zusätzliche Plätze schaffen. Für Doublet ist das ein „starkes Bekenntnis“. Wenn die Generation der Babyboomer demnächst in Rente geht, könnten viele Fachkräfte beispielsweise im Bereich Ingenieurswesen wegfallen. „Darauf muss Ausbildung die Antwort sein“, sagt Doublet. „Licht und Schatten“ offenbaren die Umfrageergebnisse bei der Ertragslage. Die habe sich bei vielen Unternehmen im Vergleich zum vergangenen Jahr zwar verbessert - doch wie schon 2020 erwarten rund 40 Prozent eine Verschlechterung in den nächsten sechs Monaten.
Ein Drittel gab Antworten
An der Umfrage haben rund 20 Prozent der 110 Mitgliedsunternehmen teilgenommen, wie Geschäftsführer Thorsten Doublet mitteilt. Im vergangenen Jahr waren Antworten von einem knappen Drittel der befragten Unternehmen in die Auswertung eingeflossen. Dieses Jahr hätten aber mehr größere Unternehmen teilgenommen. Die befragten Betriebe umfassen 45 Prozent der Beschäftigten, wie Doublet hinzufügt.


Autor:Redaktion Siegen aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.