Konzertante Musik von Bach
Konzert des Orchesters der Uni Siegen in Steiner-Schule
GIs Siegen. Musikalische Vielseitigkeit und öffentliches Engagement zeigten die Musikstudenten der Siegener Universität auch wieder in dem nun zu Ende gehenden Semester. War der Chor der Universität vor zwei Wochen noch mit Musik der Renaissance und der Moderne zu hören, so stand das Konzert am Dienstagabend in der Aula der Siegener Rudolf-Steiner-Schule ganz im Zeichen des großen Musikers Johann Sebastian Bach. Das Orchester der Universität unter der Leitung von Hermann J. Busch, das aus Angehörigen des Faches Musik und auch aus Gästen besteht, bot mit diesem Konzert einen gelungenen Überblick über das konzertante Schaffen des großen Barockmeisters.
»Konzertante Musik« – so das Motto des Abends – meint: Musik, in der Instrumentengruppen bzw. Solisten im ständigen Wechsel miteinander musizieren, oder »wetteifern«, wie es die wörtliche Übersetzung des Lateinischen »concertare« sagt. In der Orchestersuite h-Moll BWV 1067 – dem ersten Programmpunkt des Konzertes – verbindet Bach das Prinzip des Konzertierens mit der Form der Tanzsuite. Solistisch ist hier die Flötenstimme besetzt, die im Wechsel von den Musikstudentinnen Sabine Keßler, Natascha Förster und Nadja Ohrndorf sowie von Sibylle Schwantag in virtuoser und sicherer Weise ausgeführt wurde. Am Cembalo spielte Torben Zepke. Die Musik vermochte durch ihren feierlich-beschwingten Charakter die Zuhörer innerlich ganz in die Pracht des Barock zurückzuversetzen. Im 4. Brandenburgischen Konzert in G-Dur BWV 1049, das in der üblichen Dreisätzigkeit schnell-langsam-schnell aufgebaut ist, steht dem Streichorchester eine Solistengruppe gegenüber, bestehend aus zwei Blockflöten und einer Violine. Die Violine spielte die Dozentin Uta Geis, die Musikstudentin Cordula Orth und die Schülerin Elisabeth Champollion spielten die Blockflöten. Den Cembalopart übernahm hier Gabriel Isenberg. Besonders in diesem Werk war die Spielfreude der Musiker zu spüren, die das Publikum mit ihrer Virtuosität und Perfektion beeindruckten.
Im Konzert in E-Dur BWV 1042 für Violine und Streichorchester spielte die Musikstudentin Eva Junkersfeld – Schülerin von Uta Geis – die Solovioline. Mit seiner einprägsamen Melodik und der ostinaten Stimmführung des zweiten Satzes gewann dieses Werk besondere Eindringlichkeit. Eine originelle Idee, die aus einem Seminar des Faches Musik der Universität hervorgeht, war die begleitende Conference des Konzertes durch die beiden Musikstudentinnen Barbara Kordes und Christine Wiebe, die den Zuhörern mit kurzen Erläuterungen und auflockernden Musikbeispielen nähere Einblicke in die Werke des Konzertes gewährte.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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