Kunst im ehemaligen Kaufhof
M. Koch hat wieder das »gläserne Oberstadtatelier« in Betrieb genommen
gmz Siegen. Eine Galerie ist es nicht, die in die oberen beiden Geschäfte im ehemaligen Kaufhof gezogen ist, auch wenn die vielen Kunstwerke in den Räumen den Schluss nahe legen könnten. Es ist auch kein Geschäft für Künstlerbedarf, was man denken könnte, wenn man all die Mal-Utensilien sieht, die dort ausgebreitet sind. Es ist ein Atelier, das sich dort (wieder) etabliert hat: M. Koch, die sonst eher »versteckt« in Netphen tätig hat, hat es nach einer »gläsernen Atelierzeit« Ende vergangenen Jahres wieder in die hellen, freundlichen und anregenden Räumlichkeiten am Markt gezogen, wo sie bis mindestens Ende März ihre künstlerische Arbeit ausüben wird.
Wer die Räume und ihre Arbeiten gesehen hat, als sie im September dort einzog, der stellt fest, dass in der Zwischenzeit etliches Neue hinzugekommen ist wie die informell-abstrahierten Arbeiten, die Landschafts-Eindrücke aufgreifen, wie die »Himmelsleiter« aus Fotos und Text, die damals im Projektstadium war und in der sie über die Endlichkeit des Lebens reflektiert, oder die haptisch herausfordernde Objektbild-Serie, die inzwischen fertiggestellt ist. Auf Anregungen und Inspiration durch den für sie neuen Arbeitsort hat sie damals ebenso gehofft (die SZ berichtete) wie auf das Interesse der Passanten, die vielleicht durch das gläserne Atelier neugierig werden könnten auf »Kunst« – im Allgemeinen. Diese Hoffnungen, erzählt sie, haben sich erfüllt, weshalb sie auch eine weitere Zeit am Markt eingeplant (und angemietet) hat. »Wie schön, dass Sie wieder da sind«, hat sie von einigen »treuen Besuchern« gehört, als sie vergangene Woche das Atelier wieder eröffnete. Einige regelmäßige Besucher erkundigen sich nach dem Fortschritt der Arbeit, schauen immer mal wieder rein und sprechen über Kunst und die Welt. Deshalb nennt sie ihr Domizil auch »Atelier und Kunstforum«. Viele Anregungen ergeben sich so für M. Koch. Anregungen, die in ihre Arbeiten in der einen oder anderen Form einfließen, auf die sie reagiert und die sie immer wieder neu motivieren, das »weiße Bild« zu füllen. Aber auch Irritationen, denn im offenen Atelier muss M. Koch auch immer für Unterbrechungen offen sein. Der Schaffensprozess wird so ein anderer. Für die kommende Zeit plant sie Arbeiten auf Leinwand und eine Foto-Installation. Thema auch hier wieder: Das Vergehen aller Dinge und wie es geformt wird. Den »Fortschritt des Vergangs« kann man dienstags bis freitags von 14 bis 18.30 Uhr ansehen, am ersten und dritten Samstag im Monat von 11 bis 14 Uhr sowie nach Vereinbarung.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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