Kunst und Medizin vereint

- Der Geschäftsführer des Jung-Stilling-Krankenhauses, Hubert Becher, dankt Marli Bartling mit einem Blumenstrauß für die Organisation der Schau. Foto: gmz
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gmz Siegen. Kunst schafft neue Perspektiven: Diese alte Erkenntnis macht sich die Ausstellung zunutze, die bis Ende des Jahres auf den verschiedenen Stationen des Siegener Jung-Stilling-Krankenhauses gezeigt wird. 24 Künstler aus der Region, Siegerland, Wittgenstein und Westerwald, stellen hier aus. Die Idee zu dem Projekt wurde von Marli Bartling und Daniel Imhäuser, dem Pressesprecher des Krankenhauses, die schon häufiger zusammengearbeitet haben, entwickelt.
Auf einen Aufruf in der Presse zu Beginn dieses Jahres meldeten sich zahlreiche Künstler. Bei einem ersten Treffen der Interessierten wurde der Name des Projektes festgelegt, der gleichzeitig auch Programm ist: „ARThroskopie“. Die Ausstellungsorganisatorin und Künstlerin Marli Bartling wählte dann die Arbeiten aus, achtete darauf, dass positive, mutmachende Werke gezeigt werden, Werke, die zwar keineswegs „problemfrei“ sind, aber Lösungsansätze bieten.
Eine Arthroskopie, so Dr. Michael Baumgart, der Schirmherr der Ausstellung und Chefarzt der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, in seiner Einleitung am Sonntag in der sehr gut besuchten Cafeteria des Krankenhauses, erlaubt den „persönlichen“ Blick des Arztes in ein erkranktes oder verletztes Gelenk. Sie ermöglicht einen „neuen Blick“ auf ein Problem. Ähnliches kann die Kunst: Auch ein Kunstwerk lenkt den Blick des Betrachters auf einen besonderen Ausschnitt, rückt einen Aspekt in den Vordergrund, stellt ihn vielleicht in neue, überraschende Kontexte und weitet so den Blick des Betrachters. Das, so Hubert Becher, der Geschäftsführer des Krankenhauses, auf der Vernissage, die von den federleichten Jazzklängen des Trios Jobelius umrahmt wurde, soll die Ausstellung, die bis zum Dezember in den einzelnen Stationen des Hauses gezeigt wird, den Patienten, Besuchern und den Mitarbeitern im oft harten Klinikalltag vermitteln.
Die 24 Künstler – Marli Bartling, Marion Berger, Ellen Breidenstein, Manfred Calmano, Kerstin Cameron, Tanja Corbach, Mario El Toro, Ewald Diehl, Anne Freudenberger, Margit Goeltzer, Regine Illing, Manfred Immel, Ernst-Willi Jung, Dr. Sabine Knorr-Henn, Ursula Meister, Petra Moser, Luís Palma, Markus Redert, Helmut Riekel, Herb Schwarz, Cornelia Strunk, Günter Thibaut, Kurt Wiesner und Kang Linag Yé – zeigen höchst unterschiedliche Arbeiten.
Mit dabei sind Skulpturen, Plastiken, Malerei in verschiedenen Techniken und Mischtechniken, Fotoarbeiten und Collagen, figurativ, abstrakt oder realistisch. Die Künstler gehen expressiv, humorvoll, nachdenklich oder analytisch an ihre Sujets heran. Einige greifen den wortspielerischen, medizinisch-künstlerischen Titel konkret auf, wie Manfred Immel, der eine Arthroskopie verfremdet-konkret in einer Plastik vorstellt, andere stellen, wie Marli Bartling, in abstrakten kraftvollen Farb-Formen die Energien vor, die das Leben bestimmen. Kang Liang Yé eröffnet mit dem „Mädchen, stadtfein“ eine Perspektive für das „normale“ Leben (vielleicht für das Leben nach der Krankheit), Kerstin Cameron zeigt die Schönheit der Natur, an der man sich erfreuen darf, Markus Redert macht auf die poetischen Qualitäten im Alltag aufmerksam. Allen ist jedenfalls gemein, dass sie Hoffnung, Perspektiven vermitteln.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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