Leitstelle wollte Daten schützen

- Thomas Jung, Leiter der Leitstelle, Disponent Uwe Zimmermann und Kreisbrandmeister Bernd Schneider konnten am Sonntagmittag wieder aufatmen: Die Alarmierungssoftware funktionierte wieder. Warum diese wirklich ausgefallen war, sagten sie zunächst nicht. Foto: bjö
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Eine technische Umstellung als Reaktion auf einen Datenklau war die Ursache für den Ausfall der digitalen Alarmierung der digitalen Alarmierung der Feuerwehren und Rettungskräfte im Kreis Siegen-Wittgenstein am vergangenen Wochenende. Das teilte das Landeskriminalamt (LKA) am Montag mit. Demnach war ein Softwarefehler der Grund für den von Samstagabend bis Sonntagmittag, 26. bis 27. Dezember, andauernden Ausfall (SZ berichtete). Nachdem das Landeskriminalamt in dieser Angelegenheit bereits Ermittlungserfolge erzielt hat, konnte der Kreis Siegen-Wittgenstein am Montag Einzelheiten des Vorfalls veröffentlichen. Im Laufe des zweiten Weihnachtsfeiertages hatte die Kreisleitstelle Hinweise erhalten, dass Einsatzinformationen abgefangen, entschlüsselt und auf einer Internetplattform – gegen eine „Spende“ – veröffentlicht werden. Dabei handelte es sich laut Pressemeldung auch „um höchst sensible personenbezogene Daten einschließlich Namen und Anschriften von Personen, die Hilfe benötigten“. Die Kreisleitstelle hatte sich daraufhin umgehend an die Kreispolizeibehörde gewandt, die das LKA einschaltete.Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, waren die oben genannten Einzelheiten am Wochenende noch nicht bekannt gemacht worden. Um den Persönlichkeitsschutz und die Vertraulichkeit der Kommunikation zwischen Leitstelle und Einsatzkräften wieder herzustellen, hatte sich die Kreisleitstelle am Samstagabend entschieden, die Verschlüsselung des Datenverkehrs zu verändern. Dabei kam es zu technischen Problemen, die zu dem bekannten Ausfall der digitalen Alarmierung führten. Um für einen möglichen Einsatzfall die Kommunikation zwischen Leitstelle und Feuerwehren bzw. Rettungskräften sicherzustellen, wurde sofort in allen Städten und Gemeinden des Kreises durch die Leiter der Feuerwehren die Besetzung mindestens eines Gerätehauses gewährleistet.
Nachdem das Landeskriminalamt am Wochenende über die Vorfälle informiert wurde, haben die Beamten die Ermittlungen aufgenommen und konnten bereits am Sonntags erste Ermittlungserfolge erzielen. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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