Täter reisen aus Benelux-Staaten an und verwenden Festsprengstoff
LKA warnt Banken: Geldautomaten in Gefahr

- Geldautomaten sind aktuell ein beliebtes Ziel von Banden aus den Benelux-Staaten. Sie arbeiten mittlerweile auch mit Festsprengstoff. Das LKA hat in einer Analyse vor solchen Sprengungen, bei denen auch Menschen verletzt werden können, gewarnt. Foto: Archiv
- hochgeladen von Karl-Hermann Schlabach (Redakteur)
kalle Siegen. Sie kommen meist in den frühen Morgenstunden. Fahren mit ihren Fahrzeugen bei den Geldautomaten vor, lassen minutenschnell Gas in die Technik hinein und bringen dieses dann zur Sprengung. Doch mit Gas geben sich die Verbrecher kaum noch ab. Mittlerweile wird auch mit Festsprengstoff gearbeitet, wie der SZ ein Insider der Polizei bestätigte. Häufig ist die Sprengkraft unkontrolliert. Ganze Mauerstücke und Automatenteile werden durch die Luft geschleudert. Gefahrenstufe 1.
10000 Automaten in NRWEs vergeht kaum eine Woche in der Bundesrepublik Deutschland, in der nicht illegal gesprengt wird. Häufig ist dabei der angerichtete Schaden höher als die Beute.
kalle Siegen. Sie kommen meist in den frühen Morgenstunden. Fahren mit ihren Fahrzeugen bei den Geldautomaten vor, lassen minutenschnell Gas in die Technik hinein und bringen dieses dann zur Sprengung. Doch mit Gas geben sich die Verbrecher kaum noch ab. Mittlerweile wird auch mit Festsprengstoff gearbeitet, wie der SZ ein Insider der Polizei bestätigte. Häufig ist die Sprengkraft unkontrolliert. Ganze Mauerstücke und Automatenteile werden durch die Luft geschleudert. Gefahrenstufe 1.
10000 Automaten in NRW
Es vergeht kaum eine Woche in der Bundesrepublik Deutschland, in der nicht illegal gesprengt wird. Häufig ist dabei der angerichtete Schaden höher als die Beute. Aktuell hat das Landeskriminalamt (LKA) in Düsseldorf im Rahmen der Präventionsarbeiten die Geldinstitute davor gewarnt, an Häuserfronten anliegende Automaten zu nutzen. Wie der Sprecher des Landeskriminalamtes, Frank Scheulen, auf Anfrage der Siegener Zeitung mitteilte, hätten die Ermittlungen ergeben, dass die Gefahr für Anwohner in den von Sprengung mitbetroffenen Gebäuden hoch sei. Die vom LKA erarbeitete Analyse sei nicht öffentlich, sondern werde nur den Betreibern von Geldautomaten zur Verfügung gestellt. Scheulen: „Wir sprechen allein in Nordrhein-Westfalen von rund 10 000 Automaten.“
Da ist die Auswahl für die Verbrecher groß. Häufig reisen die Täter aus den Benelux-Staaten an. Vorab haben Teams bereits das Umfeld ausgewertet. In Siegen gab es zuletzt im Mai 2019 eine massive Sprengung von Geldautomaten bei der Deutschen Bank an der Koblenzer Straße. Damals war allein ein Sachschaden in Höhe von 300 000 Euro entstanden. Die Täter waren mit Beute in unbekannter Höhe verschwunden. Eine Fahndung in der Nacht blieb erfolglos. Die letzte Entscheidung, ob außenliegende Automaten gesperrt werden, liege in der Verantwortung der Automaten-Betreiber, so das LKA weiter. Jens Brinkmann, Mitglied des Vorstandes der Volksbank in Südwestfalen, die traditionell auch in den ländlichen Bereichen des Südwestfälischen aufgestellt ist, kennt die LKA-Unterlagen. „Wir sind bereits dabei, unsere Standorte von Geldautomaten mit Kontakt in Wohnbereiche erneut zu prüfen. Danach werden wir die passenden Entscheidungen treffen.“
Sparkasse Siegen nimmt zwei Automaten aus dem Betrieb
Die Sparkasse Siegen hat auf die Hinweise des LKA reagiert. Betroffen sind zwei Geldautomaten an der Eintracht in Siegen und in Trupbach. Die Sparkasse Siegen hat sich nach eingehender Prüfung dafür entschieden, diese beiden Geldautomaten aus Sicherheitsgründen ab sofort außer Betrieb zu nehmen und zeitnah abzubauen – als Präventivmaßnahme zugunsten der Menschen, die unmittelbar angrenzend wohnen. Deren Sicherheit hat sowohl für den Verwaltungsrat als auch für den Vorstand der Sparkasse Siegen oberste Priorität.
Alternativ zu diesen beiden Geldautomaten empfiehlt die Sparkasse ihren Kunden in Trupbach, sich in der Filiale im Nachbarort Seelbach mit Bargeld zu versorgen. Für Kunden, die bislang den Geldautomaten an der Eintracht favorisiert haben, steht in kurzer Distanz die Filiale an der Leimbachstraße beim Dornseifer-Markt zur Verfügung. Darüber hinaus bietet die Sparkasse Siegen ihren Kunden einen Bargeld-Bring-Service an.
Autor:Karl-Hermann Schlabach (Redakteur) aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.